„Die Stimme erheben, Trennungen überwinden und Verletzungen heilen“

Pastorin Jāna Jēruma-Grīnberga aus Lettland predigte im Synodengottesdienst

Die lettische Bischöfin em. Jāna Jēruma-Grīnberga, Pastorin der Anglikanischen St Saviour’s Kirche, stimmte die Synodalen auf die landesbischöfliche Wahl ein
Die lettische Bischöfin em. Jāna Jēruma-Grīnberga, Pastorin der Anglikanischen St Saviour’s Kirche, stimmte die Synodalen auf die landesbischöfliche Wahl ein© Nordkirche / Ralf Niemzig

27. September 2018 von Antje Wendt, Stefan Döbler

Lübeck-Travemünde. Petra Kallies, Pröpstin im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), begrüßte heute (27. September) die Mitglieder der Landessynode zum Gottesdienst im Dom zu Lübeck. Die Predigt hielt Bischöfin em. Jāna Jēruma-Grīnberga, Pastorin der Anglikanischen St Saviour’s Kirche im lettischen Riga und frühere Bischöfin der Lutherischen Kirche in England. Der Gottesdienst stand auch im Zeichen der im Anschluss stattfindenden Wahl einer neuen Landesbischöfin beziehungsweis eines neuen Landesbischofs der Nordkirche.

Pastorin Jāna Jēruma-Grīnberga arbeitete in Großbritannien als Pastorin der Lettischen Evangelisch-Lutherischen Kirche im Ausland. Im Januar 2009 wurde sie Bischöfin der Lutherischen Kirche in England und damit die erste Bischöfin in England. Sie war von 2010 bis 2014 eine von sechs Präsidentinnen und Präsidenten von ‚Churches Together in England‘. Von 2009 bis 2013 war sie Co-Moderatorin der Anglican Lutheran Society. Seit Oktober 2014 ist sie Pastorin der Anglikanischen St. Saviour’s Kirche in Riga.

Pastorin Jēruma-Grīnberga bekräftigte in ihrer Predigt angesichts der weltpolitischen Situation die Notwendigkeit der ökumenischen Einheit über alle konfessionellen Grenzen hinweg. Sie rief Christinnen und Christen auf, sich aus ihrem Glauben heraus gesellschaftlich zu engagieren und vernehmbar zu Wort zu melden.

Jāna Jēruma-Grīnberga zeichnete ein Bild der gegenwärtigen Weltsituation, das geprägt sei von der zunehmenden Leugnung von Wahrheit und von menschengewirkten Katastrophen. „Die Wahrheiten, die wir kannten, scheinen erschüttert und unwahr.Die Leugnung von Wahrheit von denjenigen an der Macht ist schockierend und verstörend und wir werden mit dem Gefühl zurückgelassen, dass die Welt weniger sicher, weniger vertrauensvoll und vertrauenswürdig geworden ist.“ Die vier apokalyptischen Reiter – Tod, Krieg, Hungersnot und Eroberung – würden anscheinend wieder losgelassen werden, wie Menschen in Syrien, Sudan, Afghanistan und Jemen jeden Tag wissen und sehen. Gerade in dieser Situation seien Christinnen und Christen aufgerufen, aktiv zu werden, im Beten wie im Handeln.

Jeruma-Grinberga erinnerte in diesem Zusammenhang an die Gründung des Ökumenischen Rates der Kirchen 1948 kurz nach der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs. Gerade in dieser Situation hätten Christinnen und Christen ihre Einheit in Christus und ihren Glauben an Gottes Wort für die Welt bekannt und bekräftigt.

„Das stärkste Zeugnis dafür, die ‚Gute Nachricht‘, die die größte Integrität trägt, ist eine, bei der Christinnen und Christen sich die Hände reichen und gemeinsam ihre Stimme über ökumenische Trennungen erheben und zulassen, dass unsere Verletzungen geheilt werden, so dass wir selbst uns ausstrecken, die Welt zu heilen.“

Jeruma-Grinberga verwies auf das Wort des Ökumenischen Rats: „Wir müssen wieder aufs Neue miteinander lernen, mutig im Namen Christi zu unseren Völkern zu sprechen und zu denen, die Macht über sie haben. Wir müssen lernen, dem Terror, der Grausamkeit, dem Rassenhass zu widerstehen, dem Ausgestoßenen, dem Gefangenen, dem Flüchtling zur Seite zu sein und die Kirche überall zum Mund zu machen für die Stummen und zur Heimat, in der jeder ein Zuhause finden kann.“

Christinnen und Christen seien aufgerufen und ermutigt aus ihrem Glauben heraus und über alle konfessionellen Grenzen hinweg öffentlich zu sprechen und zu handeln und Gott um Versöhnung zu bitten. Insbesondere sei dies die Aufgabe der künftigen Landesbischöfin, des künftigen Landesbischofs. Jana Jeruma-Grinberga:

„Das wird große Integrität, Mut und einen festen Glauben erfordern, von dem Tag zu Tag zu schöpfen ist, wenn er oder sie dem Ruf folgt, Hirte oder Hirtin der Seelen hier in der Nordkirche zu sein. Möge Gott den Landesbischof, die Landesbischöfin mit Weisheit, Kraft und einem liebenden, offenen Herzen segnen!“

Weitere Mitwirkende an der Liturgie und am Abendmahl waren Präses Dr. Andreas Tietze, Vizepräses Thomas Baum, Vizepräses Elke König, Synodale Dr. Henning von Wedel, Dompastorin Margrit Wegner und Dompastor Martin Klatt. Die musikalische Gestaltung lag in den Händen von Domkantor Klaus Eldert Müller.                       

Im Anschluss an den Gottesdienst findet die Wahl der neuen Landesbischöfin bzw. des neuen Landesbischofs der Nordkirche statt. Zur Wahl ins landesbischöfliche Amt kandidieren Regionalbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, Propstsprengel Meiningen-Suhl der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), und Propst Dr. Karl-Heinrich Melzer, Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein.

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