Präses fordert von Kirche Vorreiterrolle bei gesellschaftlichem Wandel
24. September 2014
Hamburg. Dr. Andreas Tietze, Präses der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirchen in Norddeutschland (Nordkirche), fordert von der Kirche eine Vorreiterrolle beim Thema „Große Transformation“.
Tietze sprach auf der Tagung „Welt-retten konkret: Was hindert und was hilft bei der Großen Transformation“ in Hamburg. „Im Vorfeld der am 25. September beginnenden Klimasynode der Nordkirche muss an das Potential der rund 1000 Kirchengemeinden der Nordkirche mit ihren über zwei Millionen Mitgliedern erinnert werden“, so der Präses der Landessynode. „Jede Kirchengemeinde kann in ihrem Bereich zum „moving spirit“, zur treibenden Kraft bei der Gestaltung der Zukunft werden.“
Auf der Tagung in Hamburg diskutierten namhafte Vertreterinnen und Vertreter aus Kirche, Gewerkschaft, Naturschutz und Wissenschaft über die Chancen eines zukunftsfähigen Umbaus der Gesellschaft. Dabei wurden die Spannungsfelder und Hindernisse bei der Umsetzung der „Großen Transformation“ in den Blick genommen.
Der Umbau der Gesellschaft infolge des Klimawandels, so Tietze, sei Aufgabe sowohl von sogenannten „Graswurzel-Bewegungen“ als auch der Gesamtkirche. Der Präses wies in seinem Impulsreferat darauf hin, dass sich viele Kirchengemeinden und Kirchenkreise der Nordkirche bereits beispielhaft für Klimawandel und Klimagerechtigkeit engagierten. „Es braucht zudem eine engagierte Bildungsarbeit, um die Konsequenzen des gegenwärtigen Klimawandels in die Gesellschaft zu tragen. Und es braucht gute Beispiele dafür, diesen gesellschaftlichen Wandel lebbar zu machen.“
Das Symposium zur Frage des Entwurfs eines neuen Gesellschaftsvertrages wurde vom Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt der Nordkirche (KDA) und der Evangelischen Akademie der Nordkirche in Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD ausgerichtet.
Die Idee „Große Transformation“ geht zurück auf das Hauptgutachten des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) von 2011. Er wurde zur Konferenz der Vereinten Nationen über nachhaltige Entwicklung in Rio 2012 veröffentlicht. Die Große Transformation bedeutet den Wandel zu einer klimaverträglichen Gesellschaft, die Nutzung nachhaltiger Rohstoffe und den Verzicht auf fossile Brennstoffe und Kernenergie. Dieser Wandel hat Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben insgesamt.
Die Beiträge des Symposiums werden von epd Dokumentation zeitnah veröffentlicht.
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