Landessynode: Nordkirche legt Themenfahrplan bis 2018 vor

Reaktion auf Klimakonferenz: Synodenpräses bekam Post von Coca-Cola

Lisa Triebel und Jugenddelegierte berichteten der Landessynode über Ziele und Beschlüsse der Jugendklimakonferenz
Lisa Triebel und Jugenddelegierte berichteten der Landessynode über Ziele und Beschlüsse der Jugendklimakonferenz © AfÖ

28. Februar 2014 von Doreen Gliemann

Lübeck-Travemünde. Die jüngste Jugend-Klimakonferenz der Nordkirche zeigt Wirkung. Synodenpräses Andreas Tietze hat Post von Coca-Cola Deutschland bekommen. Darin weist das Unternehmen auf sein ökologisches Engagement etwa für den bedrohten Regenwald hin, sagte Tietze dem epd am Freitag am Rande der in Lübeck-Travemünde tagenden Landessynode der Nordkirche. „Ich finde es gut, wenn Unternehmen auf ökologische Forderungen reagieren.”

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Bei der Klimakonferenz auf dem Koppelsberg bei Plön hatten rund 200 Jugendliche die Kirche in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern aufgefordert, gesellschaftlicher Schrittmacher beim Klimaschutz zu werden. So soll sie sich beispielsweise öffentlich und politisch gegen Fracking, Kohle- und Atomstrom positionieren. Die Nordkirche solle zudem bei Tagungen und Veranstaltungen auf Produkte globaler Großkonzerne wie Coca Cola, Nestle Kraft Food und Unilever verzichten. Die insgesamt 17 Forderungen sind für die Klimasynode im September bestimmt.

Synodenpräses Tietze und Landesbischof sagten den jungen Menschen jetzt zu, dass ihre Forderungen ernst genommen und in die Beratungen einfließen werden. So soll es auf der Klima-Synode vorwiegend vegetarische Kost geben, kündigte Tietze an. Lisa Triebel (22) und Roman Ritter (21) von der Evangelischen Jugend betonten, dass sie sich positive Rückmeldung erhoffen. Ritter: „Wir wollen nicht belächelt werden.”

Gesetz schützt homosexuelle Pastorinnen und Pastoren 

Die Landessynode beschloss in erster Lesung ein Kirchengesetz, demzufolge in der evangelischen Nordkirche künftig homosexuelle Pastoren in eingetragenen Lebenspartnerschaften im Pfarrhaus zusammenleben können. Wenn zu erwarten sei, dass die Wahrnehmung des Dienstes dadurch beeinträchtigt ist, soll der zuständige Propst mit Pastor und Kirchengemeinderat sprechen, heißt es im Gesetz. 

Landesbischof Ulrich wies darauf hin, dass der Bischofsrat einstimmig diese Regelung befürwortet hatte. Sie ist Bestandteil eines Ergänzungsgesetzes der Nordkirche zu einem Gesetz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Es gebe keine theologischen Gründe gegen diese Regelung, sagte der Hamburger Propst Horst Gorski, Vorsitzender der theologischen Kammer.

Die Landessynode tagt bis Sonnabendnachmittag. Auf der Tagesordnung steht neben Kirchengesetzen ein Bericht der Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs zu den Missbrauchsfällen in Ahrensburg. 

Themenfahrplan bis 2018

Die Landessynode der Nordkirche hat sich bei ihrer ersten Sitzung 2014 einen Themenfahrplan bis 2018 verordnet. So soll im Jahr 2015 die evangelische Ortsgemeinde in Stadt und Land beraten werden, 2016 stehen die kirchlichen Dienste und Werke auf dem Tagungsprogramm. Im Jahr 2017 wird das bundesweite 500-jährige Reformationsjubiläum auch die Nordkirche beschäftigen, kündigten Landesbischof Gerhard Ulrich und Synodenpräses Andreas Tietze am Freitag auf der in Lübeck-Travemünde tagenden Landessynode an. 2018 wird das Ehrenamt zentrales Synodenthema.  

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