Rechtsextremismus

Rostock: Gedenkzeichen für NSU-Opfer wird eingeweiht

18. Februar 2014 von Simone Viere

Rostock. Für das mutmaßliche NSU-Opfer Mehmet Turgut soll am Dienstag (25. Februar), seinem zehnten Todestag, in Rostock ein künstlerisch gestalteter Gedenkort eingeweiht werden. Dazu ist ab 10 Uhr am Neudierkower Weg eine Gedenkveranstaltung geplant, an der auch seine Brüder Mustafa und Yunus Turgut teilnehmen werden, bestätigte die Stadtverwaltung auf Anfrage. Neben Oberbürgermeister Roland Methling (parteilos) werden unter anderem der türkische Botschafter Hüseyin Avni Karsl?oglu, die Ombudsfrau für die Hinterbliebenen der NSU-Opfer, Barbara John, sowie Mustafa Turgut sprechen. Wie das Kunstmagazin "art" auf seiner Internetseite mitteilt, ist Rostock die letzte von sieben Städten, die einen Ort zum Gedenken an die Morde der NSU eröffnet.

Der Türke Mehmet Turgut (25) wurde am 25. Februar 2004 an einem Döner-Imbiss im Rostocker Ortsteil Toitenwinkel mit drei Kopfschüssen ermordet. Am Tatort im Neudierkower Weg werden zwei aus Beton gegossene, benutzbare Bänke errichtet, die der Künstler Tobias-David Albert (Leipzig) entworfen hat. Sie sollen menschliche Begegnung symbolisieren und zum Nachdenken anregen. Die Bänke werden sich so zueinander versetzt gegenüber stehen, dass das Sonnenlicht zur Tatzeit am 25. Februar um 10.20 Uhr genau parallel zwischen den Bänken verläuft. Herzstück der Arbeit werden zwei in die Rückenlehnen eingelassene Tafeln mit einem Gedenktext in Deutsch und Türkisch sein.

Gedenktext in Deutsch und Türkisch

Im Vorfeld des Gedenkens wird bereits an diesem Donnerstag (20. Februar, 17 Uhr) im Foyer des Rostocker Rathauses die Wanderausstellung "Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen" eröffnet. Sie nimmt bis zum 13. März die zehn Mordopfer der neonazistischen Terrorgruppe NSU in den Blick und beschäftigt sich mit der Kriminalisierung und Stigmatisierung der Opfer, den Tätern und ihrem Umfeld sowie der gesellschaftspolitischen Aufarbeitung des Komplexes. Die Schau wurde in den Jahren 2012 und 2013 von Birgit Mair im Auftrag des Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung (Nürnberg) erstellt.

Wanderausstellung "Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen"

Am 4. November 2011 war bekanntgeworden, dass die dreiköpfige rechtsextreme NSU-Terrorzelle aus dem sächsischen Zwickau zwischen 2000 und 2007 mindestens zehn Menschen ermordet haben und bei zwei Bombenanschlägen zahlreiche Menschen verletzt haben soll. Auch die Ermordung des Türken Mehmet Turgut am 25. Februar 2004 in Rostock und zwei Banküberfälle 2006 und 2007 in Stralsund sollen mutmaßlich von den Rechtsextremisten begangen worden sein.

Info: Die Ausstellung kann montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr besichtigt werden.

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