Mit "Pommernkruste" und Kran-Rad zum Kirchentags-Start

Rund 20 Initiativen aus Vorpommern beim "Abend der Begegnung"

Abend der Begegnung auf dem 32. DEKT in Bremen (Archiv).
Abend der Begegnung auf dem 32. DEKT in Bremen (Archiv).© DEKT/Jens Schulze

26. April 2013 von Simone Viere

Greifswald. Knapp 350 Kilometer sind es von Mönkebude am Stettiner Haff in Vorpommern bis zum Rathausmarkt in Hamburg. "Nicht eben um die Ecke", stellt Pastor Rainer Schild mit einem Augenzwinkern fest, "aber das schreckt uns nicht." Gemeinsam mit der benachbarten Kirchengemeinde Ducherow und dem Fremdenverkehrsverein Mönkebude will Schild am Eröffnungsabend des Kirchentags am 1. Mai seine Region präsentieren.

Kirchengemeinden und Initiativen aus dem gesamten Bereich der Nordkirche werden die rund 300.000 erwarteten Gäste zum Auftakt des fünftägigen Großereignisses mit Verpflegungs- und Aktionsständen begrüßen. "Wir haben ernst genommen, dass wir nun Teil der Nordkirche und damit auch Gastgeber sind", erklärt der Pastor sein Engagement. "Und wir möchten zeigen, dass in dieser nordöstlichen Ecke von Deutschland nicht alles begraben ist."

"Perlen vom Haff" zum Abend der Begegnung

Dazu haben Schild und seine Mitstreiter neun Meter Standfläche angemeldet, auf der sie im Bereich "Pommern" in der Nähe des Rathausmarktes (Großer Burstah) den Besuchern am Abend der Begegnung die "Perlen vom Haff" präsentieren: "Ein Stückchen heile Natur, Wald, Wasser und schöne Kirchen". Am Stettiner Haff gebe es "keine Angebote im Luxusbereich, hier geht es auf die sanfte Weise", erläutert Schild die Vorzüge einer Region, die auf dem Weg ist, ein Geheimtipp für Naturfreunde zu werden.

Außerdem sei das Stettiner Haff ein guter Ausgangspunkt, um auch einmal über die Grenze zum polnischen Nachbarn zu schauen. Als kulinarisches Angebot offerieren Schild und seine Mitstreiter eine eigens von der örtlichen Bäckerei gebackene "Pommernkruste", dazu gibt es Schmalz von der Pommerschen Schmalzmanufaktur aus Torgelow. Auch Gemeindepädagoge Cord Bollenbach aus Zinnowitz auf der Insel Usedom findet es wichtig, den Kirchenkreis Pommern zu präsentieren.

"Pommernkruste" und andere Leckereien

"Wir wollen Flagge zeigen" sagt er und macht sich mit Gemeindegliedern und Jugendlichen auf den Weg nach Hamburg. Im Gepäck hat Bollenbach ein Koch- und Backbuch, das die Gemeinde vor einiger Zeit zusammengestellt und veröffentlicht hat. Seit dieses Buch im vergangenen Jahr in einer Fernsehsendung des WDR vorstellt wurde, kann sich die Kirchengemeinde vor Anfragen kaum retten. Die Qualität der Rezepte kann übrigens gleich vor Ort getestet werden: Die Gemeinde bietet Kuchen nach Rezepten aus dem Backbuch an.

Die Entfernung nach Hamburg ist dabei auch für den Gemeindepädagogen kein Argument, das ihn abhalten könnte. Er war mit Gruppen auch schon beim Kirchentag in Köln und Hannover. Die Jugendlichen arbeiten dort dann auch als Helfer. "Das ist eine tolle Möglichkeit, ihnen zu einem günstigen Tarif Kirchentag nahe zu bringen". In einer Region wie Pommern, in der die Kirchenzugehörigkeit unter 20 Prozent liegt, sei es gerade für Heranwachsende eine gute Erfahrung, zu merken: "Ich bin nicht allein mit meinem Glauben".

Einblicke in die Geschichte des Greifswalder Doms - Kirchenbau in früheren Jahren

Schwergewichtig geht es beim Förderverein des Greifswalder Doms St. Nikolai zu. "Gemeinsam mit der Kirchengemeinde konnten wir einen Nachbau des historischen Dom-Kranrads finanzieren", erzählt Bernd Müllejans vom Vorstand. Rund 60 Arbeitsstunden hätten die Mitarbeiter in der Tischlerei des Pommerschen Diakonvereins in den rund 1,20 Meter hohen und etwa 30 Kilo schweren Nachbau investiert. Ziel sei, den Kirchentagsbesuchern zu zeigen, wie Kirchenbau in früheren Jahrhunderten funktionierte. Das mittelalterliche Kranrad ist im Original rund sechs Meter hoch, das Rad hat einen Durchmesser von 5,40 Meter.

Bis zu zehn Zentner, vor allem Baumaterialien, konnten damals hochgezogen werden, indem ein Mensch in diesem Rad lief. Ergänzt wird das Angebot des Dom-Fördervereins durch ein Quiz mit Fragen rund um den Dom und einen der bekanntesten Söhne Greifswalds: den Maler Caspar David Friedrich. Als erster Preis winkt dem Gewinner ein Wochenende in Greifswald. "Damit wenigstens zwei der Kirchentagsbesucher einmal sehen können, was Vorpommern alles zu bieten hat", so Fördervereinsmitglied Müllejans.

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