Sachlich und leidenschaftlich - Gothart Magaard im Portrait
07. September 2014
Schleswig. Gothart Magaard ist bekannt für seinen sachlichen Umgang mit schwierigen Themen. Seine Leidenschaft aber gilt dem Predigen. Der neue Bischof für Schleswig und Holstein im Kurz-Portrait.
Info
Am Sonnabend ist Gothart Magaard in sein Amt als Bischof für Schleswig und Holstein eingeführt worden. Mit bischöflichen Aufgaben ist der 58-Jährige aber bereits seit Oktober 2009 vertraut. Damals entlastete er als Bischofsvertreter den amtierenden Schleswiger Bischof Gerhard Ulrich, weil der maßgeblich mit dem Fusionsprozess zur Nordkirche beschäftigt war und 2013 deren Landesbischof wurde.
Magaard ist in der Nordkirche in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern bekannt für seinen sachlichen Umgang mit schwierigen Aufgaben und Konflikten. Ein Beispiel ist sein Einsatz für die von Existenznot bedrohten Hebammen. Im Mai 2011 machte sich der evangelische Theologe gemeinsam mit Hebammen auf den Weg nach Berlin. Er übergab dem damaligen Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) über 22.000 in Hamburg und Schleswig-Holstein gesammelte Unterschriften und bat um eine politische Lösung.
Seine Leidenschaft ist das Predigen
Wenn es um christliche Inhalte geht, wird Magaard auch im politischen und gesellschaftlichen Raum aktiv. So lud er in den Kieler Landtag ein, damit über die umstrittene Aufnahme eines Gottesbezugs in der künftigen Landesverfassung Schleswig-Holsteins diskutiert werden konnte. Magaards Leidenschaft aber ist das Predigen. Er mag besonders die Psalmen der Bibel. "Sie benennen alle menschlichen Gefühle", sagt er.
Magaard ist seit 1986 verheiratet mit einer Mathematik- und Physiklehrerin und Vater von vier Kindern. Er wurde am 1. November 1955 in Flensburg als Sohn des Pastors Hans Magaard und der Theologin Hildegund Magaard geboren. Von 1986 bis 1989 war er Pastor in der Friedensgemeinde Hamburg-Jenfeld, von 1989 bis 1991 Theologischer Referent im nordelbischen Kirchenamt im Dezernat Erziehung, Bildung und Schulwesen.
Ehemals Vizepräsident der nordelbischen Synode
Von 1991 bis 1996 war Magaard als Studienleiter am damaligen Prediger- und Studienseminar Preetz in der Ausbildung des Theologennachwuchses aktiv. Von 1997 bis 2005 übernahm er als Direktor die Leitung und bekleidete zugleich als Vizepräsident der nordelbischen Synode ein hohes Ehrenamt. Im Jahr 2005 kehrte Magaard zurück ins Kieler Kirchenamt und war bis 2009 Personaldezernent für die Pastoren.