Sanierung des Schleswiger Doms startet Ende 2017
09. Februar 2017
Die Sanierung des 112 Meter hohen Turms und der Westfassade des historischen Schleswiger Doms wird voraussichtlich im Winter 2017/2018 mit dem Aufbau des Gerüstes starten. Dies kündigte der mit der Sanierung beauftragte Pastor Andreas Hamann in der aktuellen "Evangelischen Zeitung" (12. Februar) an. Damit verzögert sich der Sanierungsstart um etwa ein Jahr. 2021 sollen nach derzeitigem Plan die Arbeiten beendet sein.
Insgesamt werden Kosten von 17,3 Millionen Euro veranschlagt. Der Bauantrag liegt derzeit noch zur Prüfung bei Bund, Land und Stadt, von denen ein großer Teil der veranschlagten Summe kommen soll. Die Hälfte, 8,65 Millionen Euro, hatte allein der Bund im Dezember 2015 in Aussicht gestellt. Voraussetzung: Die Rest-Finanzierung muss gesichert sein. "Wenn der Bauantrag akzeptiert wird, ist sie es", sagte Hamann, der sich angesichts des detaillierten Schriftwerkes eines Architektenbüros keine Sorgen macht.
Bauantrag für Schleswiger Dom zur Prüfung bei Bund, Land und Stadt
Der Plan im Detail: Das Land Schleswig-Holstein hat 4,1 Millionen Euro angekündigt, die Stadt Schleswig 450.000 Euro. "Eine große Summe für Land und Stadt, über die wir uns sehr freuen", so Hamann. Die Kirchengemeinde Schleswig und der Kirchenkreis Schleswig-Flensburg wollen eine Million Euro aufbringen. Bleiben 3,1 Millionen Euro, die die Nordkirche trägt.
Bei der Nordkirche liegt auch das Risiko, falls die Maßnahmen teurer werden. Denn der Schleswiger Dom gehört ausnahmsweise nicht der Dom-Gemeinde, sondern der Landeskirche. 1918 wurde er als Eigentum des Königs von Preußen auf das Land Preußen und 1946 zunächst auf das Land Schleswig-Holstein übertragen. 1957 folgte als Eigentümerin die Landeskirche Schleswig-Holstein. Seit 2012 ist die Nordkirche Besitzerin des Schleswiger Wahrzeichens.
Sanierungsplan an Turm und Westfassade bis 2021
Bereits wenige Jahre nach Fertigstellung des Turms 1894 waren erste Schäden aufgetreten. Die erste grundlegende Sanierung erfolgte nach dem Zweiten Weltkrieg. Bei der Sanierung wurden Betondecken zur Stabilisierung eingezogen und die äußeren Steinschichten erneuert. Allerdings führte die Verwendung von nicht frostsicheren Ziegeln und nicht optimal zusammengesetztem Mörtel zu neuen Problemen.
Weil in der Folgezeit kontinuierlich Regenwasser in den Turm eindrang, gab es mehrfach Reparaturarbeiten. Durch Sanierungs-Maßnahmen konnte das Eindringen des Wassers verringert, aber nicht völlig aufgehalten werden. Seit 2004 platzen infolge der Mauerschäden Steinteile ab, was 2011 das Aufstellen eines Schutzgerüsts erforderlich machte.