Schiefe Zwischentöne - Kirchenorgel von Kellinghusen braucht Sanierung
14. Oktober 2014
Kellinghusen. Die reine Freude ist es nicht mehr, die seltene Kirchenorgel in Kellinghusen zu spielen. Die Zwischentöne hören sich schief an. Es hilft nur noch eine Generalreinigung. Die wird aufwendig - und teuer.
Die seltene Sauer-Orgel aus dem Jahr 1930 in der historischen St. Cyriacus-Kirche in Kellinghusen (bei Itzehoe) muss dringend saniert werden. Alle 3.200 Pfeifen in dem von der Firma Sauer (Frankfurt/Oder) erbauten Instrument müssen dazu ab Anfang 2015 ausgebaut und instandgesetzt werden. Die Gesamtkosten werden derzeit mit 160.000 Euro veranschlagt, sagte der Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Günter König.
Sauer-Orgeln gibt es nach Aussage Königs außer in Kellinghusen nur noch je eine in Polen und Dänemark. Schon seit längerem macht die Orgel den Verantwortlichen in der Kellinghusener Kirchengemeinde nur noch wenig Freude. Nach den Worten von Organistin Brigitte Gier kann die Orgel in ihrem jetzigen Zustand zwar noch laut bespielt werden, die Zwischentöne hören sich aber nicht mehr gut an. Die Ventile, sogenannte Witzig-Taschen, wurden mit der Zeit immer brüchiger und störanfälliger.
Nur eine Generalreinigung hilft der Orgel
Auch ein Gutachten von Landeskirchenmusikdirektor Hans-Jürgen Wulf bestätigt die Notwendigkeit der Sanierung. Nur eine Generalreinigung könne die Funktionsfähigkeit wieder herstellen, so Wulf. Dazu muss das Instrument die Kirche nicht verlassen. Die Arbeiten werden von der Orgelwerkstatt Scheffler aus Sieversdorf bei Frankfurt/Oder erledigt. Auch muss das Innengemäuer der Kirchen-Westwand getrocknet und saniert werden, damit künftig kein Putz und Schmutz mehr in Orgel kommt.
Von den 160.000 Euro Kosten kann die evangelische Kirchengemeinde mit Hilfe ihres Orgelbauvereins die Hälfte finanzieren. Die andere Hälfte soll durch Spenden zusammenkommen. Bereits 1996 gab es einen Totalausfall des Instruments. Deshalb wurde ein Jahr später (1997) ein Orgelbauverein gegründet, der auch jetzt aktiv ist. Die Kirchengemeinde Kellinghusen besteht aus der Stadt Kellinghusen und den umliegenden Gemeinden Fitzbek, Rade, Rosdorf, Hennstedt, Oeschebüttel, Quarnstedt, Mühlenbarbek und Störkathen. Sie hat 6.500 Kirchenmitglieder.