Festgottesdienst zu Pfingsten

Schlosskirche wird wiedereröffnet - Schwerins Sterne leuchten wieder

Die 450 Jahre alte Schweriner Schlosskirche, der erste evangelische Kirchenbau in Mecklenburg, ist sieben Jahre lang gründlich saniert worden. Am Pfingstsonntag (19. Mai, 10 Uhr) feiert die Schlosskirchen-Gemeinde die Wiedereinweihung.
Die 450 Jahre alte Schweriner Schlosskirche, der erste evangelische Kirchenbau in Mecklenburg, ist sieben Jahre lang gründlich saniert worden. Am Pfingstsonntag (19. Mai, 10 Uhr) feiert die Schlosskirchen-Gemeinde die Wiedereinweihung.© Anne Dorle Hoffgaard

19. Mai 2013 von Doreen Gliemann, Simone Viere

Schwerin. Der erste evangelische Kirchenbau in Mecklenburg, die 450 Jahre alte Schweriner Schlosskirche, ist sieben Jahre lang gründlich saniert worden. Mit einem Festgottesdienst ist sie am Pfingstsonntag feierlich wieder eröffnet worden. In seiner Predigt dankte Bischof Andreas von Maltzahn (Schwerin) allen herzlich, die sich für die Sanierung engagierten. So heil und schön wie heute sei dieser Sakralbau vielleicht nie gewesen.

So habe die Kanzel ihren Ort an deutlich hervorgehobener Stelle erhalten. Die Kirchenfenster mit biblischen Motiven, die Wandbilder und die gesamte Ausgestaltung "dient der Konzentration auf das Wesentliche – auf das Hören von Gottes Wort", sagte der Bischof.

Wer das Schweriner Schloss besichtigt, sollte unbedingt einen Blick in die umfassend sanierte Schlosskirche werfen. Sieben Jahre wurde hier gebaut, mehr als zwei Jahre war sie der Öffentlichkeit verschlossen. Die Kirche ist etwas Besonderes: Es handelt sich um den ersten evangelischen Kirchenbau in Mecklenburg. Zudem befindet sich die Kirche in staatlichem Eigentum, wird aber von einer evangelischen Kirchengemeinde genutzt. 

Prunkvoller Kirchenbau im Schloss

Weil die Kirche ins Schweriner Schloss ragt, ist sie von außen kaum als solche zu erkennen. Innen jedoch zeigt sich ein prunkvoller Kirchenbau. Sein leuchtend blauer Himmel mit 8.758 goldenen Sternen wurde Mitte des 19. Jahrhunderts ans Gewölbe gemalt und ist eine Rarität im Norden. Kirchen mit größerem Sternenhimmel gibt es nur noch in Benz auf der Insel Usedom und in Japenzin bei Anklam.

Die Schlosskirche wurde zwischen 1560 und 1563 auf Initiative von Herzog Johann Albrecht I. der Nordseite des Schlosses eingefügt. Die Ausstattung orientierte sich an Martin Luthers Ideen für den evangelischen Predigtgottesdienst. Deshalb steht die Kanzel als Ort der Verkündigung im Mittelpunkt. Nach außen hervor tritt der Sakralbau nur mit seinem Glockenturm mit vergoldeter Zwiebelhaube und dem erst Mitte des 19. Jahrhunderts hinzugefügten neugotischen Sandstein-Chor.

750 Christen gehören zur Schlosskirchengemeinde

Nach der Abschaffung des Herzogtums Schwerin im Jahr 1918 wurde aus der früheren Schweriner Hofgemeinde eine Gebietsgemeinde, die heute Teile der Altstadt, den Schlossgarten, Ostorf und die Gartenstadt umfasst. 1919 wurde die evangelische Schlosskirchengemeinde gegründet, zu der heute gehören rund 750 Christen gehören.

Die Gemeinde darf die Schlosskirche laut einem Vertrag mit dem Land von 1990 gebührenfrei nutzen. Alle anderen Nutzungen müssen mit der Kirchengemeinde abgesprochen werden. Beispielsweise lädt der Landtag vor seinen Sitzungen regelmäßig zu Andachten in die Kirche ein.

Spendenaktion mit Sternenpaten unterstützten die Sanierung

Seit 2006 flossen rund 4,5 Millionen Euro in die Sanierung. Aufgebracht wurden sie überwiegend aus Mitteln des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Rund 342.000 Euro kamen durch eine besondere Spendenaktion zusammen, bei der man symbolisch Sterne vom Deckengewölbe der Kirche erwerben kann. Eine prominente Sternenpatin ist Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP).

Bereits am Donnerstag (16. Mai) wurde der Sakralbau mit einer kleinen Feier an die evangelische Schlosskirchengemeinde übergeben. Landtagsvizepräsidentin Beate Schlupp (CDU) überreichte ein weißes, gewebtes Altartuch an Gemeindepastor Holger Marquardt. Das Tuch auf dem Altartisch zeigt, dass der Altar jetzt wieder "eingekleidet" und die Kirche wieder in Gebrauch ist.

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Die Kirche soll mittwochs, freitags und an Wochenenden offen sein

Um das Kleinod künftig möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen, wird die Kirche immer mittwochs, freitags und am Wochenende geöffnet sein. Jeden Mittwoch ist mittags eine 20-minütige Musik zu hören. Zudem sind bis zum Jahresende über 20 weitere Konzerte geplant. Vielleicht entwickelt sich dieser besondere Sakralbau ja auch zu einem Publikumsmagnet wie das benachbarte Schlossmuseum. Das zog im vergangenen Jahr immerhin rund 150.000 Menschen an.

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