Erzbistum Hamburg

Schwerin: Neues Buch zur Kirche St. Anna

Die Kirche St. Anna aus der Hofansicht.
Die Kirche St. Anna aus der Hofansicht.© wikimedia commons; Rabanus Flavus

11. Februar 2014 von Simone Viere

Schwerin. Zur Geschichte der fast 220 Jahre alten, spätbarocken St. Anna-Kirche in Schwerin ist ein neues Buch erschienen. Unter dem Titel "Gottvertrauen und Selbstbehauptung - Geschichte der Schweriner Gemeinde St. Anna und ihrer Kirche" beschreibe Autor Georg Diederich ausführlich "ein beachtliches Stück Stadtgeschichte", teilte das Erzbischöfliche Amt Schwerin mit.

St. Anna gilt als Mutter aller neu errichteten katholischen Sakralbauten nach der Reformation in Mecklenburg. Sie wurde von 1791 bis 1795 mitten in die Häuserzeile der Schlossstraße eingefügt, nachdem die mecklenburgischen Katholiken fast 100 Jahre auf die Genehmigung für ihren ersten und damals einzigen Kirchenbau in Schwerin warten mussten. Weitere 100 Jahre später war St. Anna für die stark gewachsene Gemeinde zu klein und dazu noch baufällig geworden. Da das Geld nicht für eine neue Kirche reichte, musste man sich zum Beginn des 20. Jahrhunderts mit Sanierung und neuer Ausmalung begnügen.

Katholiken mussten fast 100 Jahre auf die Genehmigung für den Kirchenbau warten

In der NS-Zeit drohte St. Anna der ersatzlose Abriss, weil die Schlossstraße für Aufmärsche verbreitert werden sollte. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden diese Pläne hinfällig. Nach Kriegsende kamen über 10.000 katholische Vertriebene und Flüchtlinge ins Schweriner Pfarrgebiet. Doch die neuen Machthaber stimmten dem jetzt geplanten Kirchenneubau auf dem Gebiet des späteren Busbahnhofs nicht zu. Deshalb wurde die kleine Kirche 1961 zum zweiten Mal saniert und nur im Innenraum neu gestaltet.

Mehrmals in ihrer Geschichte war die Kirche von Abriss bedroht

Kurze Zeit darauf sollte die ehemalige Residenzstadt Schwerin ein sozialistisches Stadtzentrum bekommen und auch St. Anna dafür abgerissen werden. Erst als die von Staatspleite bedrohte DDR westliche Kirchengelder als Devisenquelle entdeckt hatte, habe sich für die katholische Kirche eine neue Lösung ergeben: 1984/85 konnte sie grundlegend saniert und erweitert werden. Allerdings durfte die Erweiterung aus ideologischen Gründen von außen nicht zu sehen sein. Deshalb wurde am Ostgiebel ein Wohnhaus errichtet, in das der erweiterte Kirchenraum nun hineinragt. In den folgenden Jahrzehnten war St. Anna sogar eine provisorische Kathedrale - als Bischofskirche der bis 1995 in Schwerin residierenden Apostolischen Administratoren für Mecklenburg.

 

Info

 

Das Buch ist für 9,90 Euro im Buchhandel erhältlich und hat die ISBN 978-3-9814985-1-6.

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