Kulturkirche

St. Jürgen in Heide soll Kulturzentrum werden

St. Jürgen in Heide soll Kulturzentrum der Stadt werden
St. Jürgen in Heide soll Kulturzentrum der Stadt werden© epd Nord

27. Juli 2018 von Nadine Heggen, Oliver Quellmalz

Der 48 Meter hohe Kirchturm von St. Jürgen weist Besuchern schon von weitem den Weg zum Zentrum der Stadt Heide im Kreis Dithmarschen. Die Renaissance-Kirche an der Südwestecke des Marktplatzes, der als der größte, unbebaute Deutschlands gilt, zählt mit dem dahinterliegenden Alten Pastorat zur Keimzelle der Stadt. Jetzt sollen die Gebäude mit Hilfe von EU-Geldern umgebaut und die Kirche zum Kulturzentrum von Heide werden. 

"Neue Mitte Dithmarschen" hat die Kirchengemeinde Heide ihr Projekt selbstbewusst getauft, in das insgesamt vier Millionen Euro fließen sollen.

Die weißen Außenfassaden der St. Jürgen-Kirche aus dem Jahr 1560 und des Alten Pastorats von 1739 sind gut erhalten, doch im Inneren haben die Verantwortlichen viel vor. 

St. Jürgen soll vielfältig genutzt werden

So soll die St. Jürgen-Kirche zusätzlich zu dem normalen Gemeindebetrieb Kulturkirche werden. "Nur so ist es uns möglich, das kulturelle Erbe der Kirche zu sichern", sagt Astrid Buchin, stellvertretende Pröpstin des Kirchenkreises Dithmarschen.

Bei der Ausschreibung des Architektenwettbewerbs 2015 war es den Verantwortlichen deshalb wichtig, dass die Kirche nach der Sanierung auf vielfältige Weise genutzt werden kann. Für Gottesdienste, Taufen und Hochzeiten, aber auch für Lesungen, Konzerte und Theateraufführungen.

St. Jürgen in Heide
© epd Nord

Das Besondere: Der Grundriss der langgestreckten Saalkirche mit bislang 500 Sitzplätzen gibt es her, dass zwei Veranstaltungsräume unabhängig voneinander genutzt werden können.

1694 wurde an die Südseite der Kirche ein Querhaus angebaut, das optimale Bedingungen für Kulturveranstaltungen bietet. "Es soll künftig durch eine mobile Glaswand vom Hauptschiff getrennt werden und einen zusätzlichen Eingang bekommen", so Buchin, die sich künftig im Südschiff Konfirmanden-Unterricht, Kammermusik und Poetry Slams vorstellen kann.  

Umbau in den Urspruchszustand

Neben Modernisierungsmaßnahmen sollen auch Veränderungen aus jüngeren Epochen zurückgebaut und der Ursprungszustand wiederhergestellt werden.

So sieht der Entwurf des Architekturbüros Stoy aus Neumünster vor, dass die Kassettendecke von 1877 zugunsten der darunterliegenden Balkendecke weichen muss.

Die Akustik der Kirche soll dadurch verbessert werden. Auch Gipswände im Hauptschiff, die feuchte Kirchenmauern verstecken sollten, werden abgerissen.

Außerdem wird der Standort der Orgel von der Empore nach unten verlegt, und der dunkle Eingangsbereich soll deutlich heller gestaltet werden. Auch eine neue Haustechnik ist geplant. 

St. Jürgen in Heide
© epd Nord

Mit der Öffnung der St. Jürgen-Kirche für kulturelle Veranstaltungen beschreite die Kirchengemeinde keinen ganz neuen Weg, betont die stellvertretende Pröpstin.

"Wir kooperieren schon lange mit den örtlichen Vereinen. Die Ausstattung der Kirche ist aber sehr auf den Gottesdienst ausgerichtet. Das wollen wir nun ändern." 

2020 soll die Sanierung beginnen

Die Sanierung der Kirche ist für 2020 geplant, die des Alten Pastorats soll möglichst Anfang 2019 beginnen.

Barrierefreiheit und energetische Sanierung stehen dort auf dem Programm. "Außerdem wollen wir das Pastorat gemäß den Funktionsansprüchen unserer Mieter umbauen", erklärt Pastor Dennis Pistol, Vorsitzender des Kirchengemeinderats.

Das Diakonische Werk hat im Alten Pastorat Beratungsstellen, der Kirchenkreis und die Kirchengemeinde sind mit Büros vertreten, außerdem sind hier die Touristen-Information und ein Dritte-Welt-Laden untergebracht. 

2 Millionen Euro von der EU

Die Europäische Union fördert das Projekt "Neue Mitte Dithmarschen" mit mehr als zwei Millionen Euro. Die EU-Gelder stammen aus sogenannten ELER-Mitteln, mit denen lokale Dienstleistungen in der Bildung und der Nahversorgung gefördert werden.

Auch der ländliche Tourismus, die Modernisierung ländlicher Wege und der Erhalt kulturellen Erbes gehören dazu. Die restlichen Mittel sollen aus bereits gebildeten Rücklagen des Kirchenkreises und aus dem Verkauf von Gebäuden der Kirchengemeinde fließen. 

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