Sterbehilfe: Bischof Magaard lehnt Gesetzentwurf ab
17. Oktober 2014
Schleswig. Es ist ein schwieriges Thema: Sterbehilfe. Zwei Bundespolitiker wollen die Freigabe ärztlicher Sterbehilfe. Bischof Magaard widerspricht entschieden.
Der Schleswiger Bischof Gothart Magaard lehnt den Entwurf der Parlamentariergruppe um Bundestagsvizepräsident Peter Hintze (CDU) und SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach zur Sterbehilfe ab. "In Gegensatz zum Verzicht auf Leben verlängernde Maßnahmen steht die gezielte Tötung eines Menschen in der letzten Lebensphase, selbst wenn sie auf ausdrücklichen Wunsch erfolgt. Gesellschaftliche Konventionen oder gar gesetzliche Regelungen, die einem solchen Tun den Weg ebnen, lehne ich ab", sagte Magaard.
Auf politischer Ebene müsse weiterhin darauf hingewirkt werden, "jede Form der gewerblichen und organisierten Sterbehilfe unter Strafe zu stellen", so der evangelische Theologe. Es müsse darum gehen, die medizinische, pflegerische und seelsorgerliche Begleitung Sterbender so weit irgend möglich zu gewährleisten.
Politiker stellen Positionspapier vor
Die Parlamentarier hatten sich am Donnerstag (16. Oktober) für die Freigabe ärztlicher Sterbehilfe ausgesprochen und wollen damit Sterbehilfe-Organisationen "überflüssig" machen. Ein entsprechendes Verbot und Suizidbeihilfe durch Mediziner würden sich nebeneinander vertragen, sagte Hintze in Berlin bei der Vorstellung eines Positionspapiers. Die deutsche Ärzteschaft reagierte am Freitag und lehnte den Entwurf der Parlamentariergruppe ab.