EKD

Studienzentrum für Genderfragen veröffentlicht Band "Diverse Identität"

© pixabay/geralt

13. Februar 2019

Mit der Bedeutung der Existenz intersexueller Menschen für Kirche, Theologie und Gesellschaft befasst sich eine neue Publikation des Studienzentrums der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für Genderfragen.

„Der Umgang der Kirche mit intersexuellen Menschen sollte durch Anerkennung und Respekt gegenüber der Vielfalt der Menschen geprägt sein“, erklärte die geschäftsführende Studienleiterin des Studienzentrums für Genderfragen, Jantine Nierop. Deshalb gibt es zu diesem Thema nun den Band „Diverse Identität. Interdisziplinäre Annäherungen an das Phänomen Intersexualität“. Er dokumentiert Beiträge zu einer Tagung der Evangelischen Akademie Loccum im Dezember 2017.

Zweigeschlechtlichkeit des Menschen bisher „eine nahezu unhinterfragte Selbstverständlichkeit“

In kirchlichen Stellungnahmen und theologischen Veröffentlichungen sei Intersexualität noch kaum bedacht worden, schreiben die Herausgeber Jantine Nierop sowie Julia Koll (Ev. Akademie Loccum) und Gerhard Schreiber (Institut für Theologie und Sozialethik, TU Darmstadt). Bisher bildeten demnach die Annahme der Zweigeschlechtlichkeit des Menschen und der damit einhergehende Dualismus von Mann und Frau „eine nahezu unhinterfragte Selbstverständlichkeit“. Es sei wichtig, auch die kirchlich-theologische Ausblendung intersexueller Menschen „ein für alle Mal“ zu beenden.

Theologische Auseinandersetzung mit Intersexualität

Download des Bandes "Diverse Identität" (pdf)

Der Band kann außerdem im Studienzentrum per Mail für zwei Euro bestellt werden: info@sfg.ekd.de

Die Aufsätze des in der Reihe „Schriften zu Genderfragen in Kirche und Theologie“ erschienenen Bandes beleuchten das Thema Intersexualität aus historischer, juristischer, psychologischer, soziologischer, medizinischer und theologischer Perspektive. In der Veröffentlichung gibt Lucie Veith, ehemalige Bundesvorsitzende des Vereins Intersexuelle Menschen, einen Überblick über das Phänomen der Intersexualität. Gerhard Schreiber stellt eingehend die theologische Auseinandersetzung mit Intersexualität vor. Zu Wort kommen außerdem die Juristin Konstanze Plett von der Uni Bremen, Anike Krämer vom Lehrstuhl für Gender Studies der Ruhr-Uni Bochum, der niederländische Theologe Peter-Ben Smit und die Gemeindepfarrerin Annina Ligniez aus Enger/Westfalen.

Thema rückte 2017 in die Öffentlichkeit

Als intersexuell werden Menschen bezeichnet, die sich nicht eindeutig dem männlichen oder dem weiblichen Geschlecht zuordnen lassen – in Deutschland trifft dies nach Schätzungen auf über 100.000 Personen zu. Über ihre Existenz zu sprechen, galt lange Zeit als Tabu. Intersexuelle Menschen hatten Benachteiligungen, Stigmatisierung und Ausgrenzung zu ertragen, auch im rechtlichen Bereich. Durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Oktober 2017 rückte das Thema stärker ins Blickfeld der Öffentlichkeit: Daraufhin musste der Gesetzgeber für Intersexuelle eine dritte Eintragsmöglichkeit im Personenstandsregister neben „weiblich“ und „männlich“ schaffen. Seit Januar dieses Jahres können sich intersexuelle Menschen als „divers“ eintragen lassen.

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