Zweiter Nordkirchen-Konvent tagte in Bäk:

Theologiestudierende im Gespräch mit Bischof von Maltzahn

Im Gottesdienst stellte Dr. Matthias de Boor (r.) die anwesenden Mitglieder des neu gewählten Studierendenrates vor. Foto: Nordkirche/Meyer
Im Gottesdienst stellte Dr. Matthias de Boor (r.) die anwesenden Mitglieder des neu gewählten Studierendenrates vor. Foto: Nordkirche/Meyer

26. November 2013 von Christian Meyer

Bäk/Schwerin. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) kann auf Nachwuchs setzen: Etwa 60 Theologiestudierende trafen sich jetzt in Bäk bei Ratzeburg zu ihrem zweiten Theologiestudierenden-Konvent.

Das Thema „Glaube“ stand neben einem Gottesdienst und Gespräch mit Bischof Dr. Andreas von Maltzahn (Schwerin) im Mittelpunkt des Treffens. Neu gewählt wurde zudem der Studierendenrat.

„Wir freuen uns auf Sie, wir brauchen Sie.“ Bischof Dr. Andreas von Maltzahn hatte schon in seiner Predigt vor den 60 Theologie-Studierenden die Zuversicht aus dem Glauben angesprochen: „Wie gut, dass wir uns im Vertrauen zu Gott kindlich bergen können! Am Beginn meines Dienstes als Bischof war dies die wichtigste Übung – angesichts all der Herausforderungen und Aufgaben zu lernen, mich jeden Tag neu Gott anzuvertrauen.“ Und er unterstrich im Gottesdienst am Ewigkeitssonntag: „Es ist keine Durchhalteparole, sondern lebendige Erfahrung: Gott ist im Kommen und verwandelt unser Leben! Das gilt genauso für Sie, die Sie Verantwortung in unserer Kirche übernehmen wollen. Uns allen erwächst aus der Glückserfahrung der Nähe Gottes die Kraft, wach zu sein für seine Hoffnungen.“

Eigener Glaube im Mittelpunkt
Hoffnungsvoll: Insgesamt 213 junge Frauen und Männer haben sich derzeit auf die Liste der Theologie-Studierenden bei der Nordkirche setzen lassen. Sie sehen in der – aus Ost- und West – gebildeten Landeskirche eine Chance – für ihre berufliche Perspektive als Pastorin oder Pastor, aber ebenso für die Kirche und den christlichen Glauben. „Ganz bewusst wollten wir uns auf dem Konvent über den Weg zum Glauben, aber auch die Zweifel austauschen“, so Inga Kreusch, die in Berlin studiert. Denn an den Fakultäten in Tübingen, Heidelberg, Berlin, Kiel, Hamburg, Leipzig, Rostock und Greifswald – an denen das Gros studiert – bleibe unterschiedlich Raum dafür, die eigene Religiosität und Spiritualität zu entdecken und zu reflektieren.
Dabei machen sich die jungen Leute viele Gedanken über ihre künftige Rolle als Pastorin oder Pastor. „Auch in Einzelgesprächen konnten wir unsere persönliche Situation, den Studienverlauf und die Zukunftsperspektiven mit Dr. Matthias de Boor und Andrea Stobbe aus dem Theologischen Ausbildungs- und Prüfungsamt besprechen“, berichtete Fabienne Fronek, die derzeit an der Tübinger Uni ist.

Studierendenrat neu gewählt
Solche Gespräche und vor allem Hinweise auf noch bestehende Defizite wünschen sich die Studierenden öfter. „Wenn Klarheit erst kurz vor dem Beginn des Vikariats besteht, brodelt es“, gab Michael Weber (Heidelberg) zu bedenken. Deshalb werde das von der Landessynode gerade verabschiedete Ausbildungsgesetz auch unterschiedlich bewertet. Dieses schreibe ganz bewusst, so Oberkirchenrat Dr. de Boor, eine Bewerbung für die Übernahme in die zweite Ausbildungsstufe vor. „Wir beraten, fördern und unterstützen im Blick auf die späteren Anforderungen des Pastorenberufs aber genauso während des Studiums.“
Offene Fragen zu besprechen, sich gut untereinander und mit der Landeskirche zu vernetzen, ist auch Aufgabe des neu gewählten Studierendenrates des Konventes. Diesem gehören an: Fabienne Fronek, Juliane Ost, Johann Staak, Markus Wiesenberg, Karoline Dechant, Miriam Hammami, Solvej Hansen und Ludwig Hecker.

Bischof: „Sehnsüchtig nach Wahrheit und Gott sein“
Im Gespräch mit Bischof von Maltzahn machten die Studierenden davon reichlich Gebrauch und waren am Ende überrascht. Ob das Taufzeugnis die Voraussetzung sei, um bei der Diakonie unbefristet zu arbeiten, wollte eine Studentin wissen. Warum die Einwohnerzahl bei der Einrichtung von Pfarrstellen nicht stärker berücksichtigt werde und welche Kompetenzen für das Predigerseminar wichtig seien, waren weitere Fragen. „Sie sollten als Theologe sehnsüchtig nach Wahrheit und nach Gott sein und gern mit und für Menschen arbeiten“, so der Bischof, der auch von eigenen Erfahrungen berichtete. Auf die Frage nach der größten Herausforderung für die Nordkirche, formulierte Andreas von Maltzahn, dass entscheidend sei, wach und offen dafür zu sein, „dass wir aus unterschiedlichen Geschichten kommen“.

Sieben Studierende nach Ohio eingeladen
Neue Erfahrungen können im kommenden Jahr auch sieben Studierende aus dem Konvent machen. Bischof von Maltzahn lud zu einer Studienfahrt in die USA ein. In der Diözese Ohio der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELCA) und in New York sollen u.a. das theologische Seminar und Gemeinden besucht und natürlich Gottesdienste mitgefeiert werden. „Wir können dabei eine eigene Lebendigkeit für uns entdecken“, so der Bischof, dessen Überraschung in der Runde begeistert aufgenommen wurde.

Nachwuchs wird gezielt gefördert
Gemeinsam mit einem Kreis von Studierenden hatten Andrea Stobbe und Dr. de Boor den Konvent vorbereitet. Der Oberkirchenrat und die Referentin sind für die Theologische Ausbildung und Prüfungen in der Nordkirche zuständig. Von Schwerin aus wird Kontakt zu den vier Theologischen Fakultäten auf dem Gebiet der Nordkirche und den Studierenden gehalten. Die Nordkirche bekommt so auch einen Überblick für eine langfristig angelegte Ausbildungs- und Personalplanung. Damit auch in Zukunft ausreichend junge Menschen für Berufe bei der Kirche interessiert werden, ist in Hamburg zudem eigens eine Projektstelle zur Nachwuchsgewinnung eingerichtet worden (Mehr: www.die-nachfolger.de)‎.

Kontakt zum Konvent der Theologiestudierenden der Nordkirche über E-Mail: kontakt.studierendenrat@nordkirche.de

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