Erster Konvent tagte in Mecklenburg

Theologiestudierende wollen neue Nordkirche mitgestalten

Theologiestudierende der Nordkirche
Theologiestudierende der Nordkirche© Nordkirche / Christian Meyer

20. November 2012 von Christian Meyer

Ludwigslust/Schwerin. Die Nordkirche kann auf Nachwuchs setzen: Etwa 50 Theologiestudierende trafen sich jetzt im mecklenburgischen Ludwigslust zu ihrem ersten Theologiestudierenden-Konvent.

Die größere Kirche eröffne vielfältige Chancen, sagen die künftigen Gemeindeseelsorger.

„Wir kommen von den Unis in Tübingen, Leipzig und Marburg, von Berlin, Hamburg und Kiel und ebenso von Greifswald und Rostock“, so Studierendenratsmitglied Karoline Dechant. Die Studentin aus Göttingen blickt in die Runde. „Wir verstehen uns prima“, ergänzt der gebürtige Kieler Christian Ehrens. Und der Mecklenburger Konrad Goeritz urteilt, dass das „ein interessantes Wochenende“ sei. Alle sehen in der aus Ost- und West-Landeskirchen gebildeten größeren Nordkirche eine Chance – für ihre berufliche Perspektive als Pastorin oder Pastor, aber ebenso für die Kirche und den christlichen Glauben.

Dennoch ist mancher Unterschied noch zu spüren, bedarf es noch mehr Begegnung und Austausch, so die Mitglieder des neu gewählten sechsköpfigen Studierendenrates. Und auch der Gedanke, nach dem erfolgreich absolvierten Studium beispielsweise von der Heimat Hamburg aus als Vikar nach Mecklenburg zu kommen oder von Pommern zum Vikariat an die Nordseeküste zu müssen, bereite Ängste. „Gerade, wenn die Partnerin oder der Partner vor Ort ebenso eine Perspektive braucht, ist das kein leichter Schritt. Wir sind aber gut mit den Bischöfen und den Verantwortlichen im Gespräch“, so die gebürtige Hagenowerin Fabienne Fronek, die auf eine enge Vernetzung zwischen Kirche und Konvent setzt.

Denn die Studierenden wollen die Nordkirche aktiv mitgestalten. Ihre Treffen sind ein Baustein dafür. „Künftig wollen wir auch an Themen miteinander arbeiten“, blickt der Greifswalder Ludwig Hecker voraus, der in Heidelberg eingeschrieben ist. Die bunte Wahl der Herkunft und Studienorte sowie die offene Neugier aufeinander seien ungemein bereichernd. Dies bestätigen ebenso Michael Weber, ein Brandenburger, der seine kirchliche Heimat in Pommern gefunden hat, und Inga Kreusch aus Lübeck, die ebenso als neue Ratsmitglieder die Interessen des theologischen Nachwuchses gegenüber der Landeskirche vertreten.

Gemeinsam mit einem Kreis von Studierenden hatte Dr. Matthias de Boor die Tagung vorbereitet. Seit Juni 2012 ist der Oberkirchenrat für die Theologische Ausbildung und Prüfungen in der Nordkirche zuständig. Von Schwerin aus wird Kontakt zu den vier Theologischen Fakultäten auf dem Gebiet der Nordkirche und den Studierenden an vielen anderen Orten gehalten. Auch die Vorbereitung des jährlichen Konvents gehört zum Aufgabenfeld des Referates in der Außenstelle des Landeskirchenamtes.

„Während der Studierendenkonvent in Ludwigslust bis in die Nacht an der Konventssatzung arbeitete, hatte ich Zeit für Einzelgespräche, in denen die persönliche Situation, der Studienverlauf und die Zukunftsperspektiven besprochen wurden“, berichtet Dr. de Boor. Insgesamt stehen auf der Liste der Theologiestudierenden derzeit 230 junge Frauen und Männer, die in den kommenden Jahren ins Pfarramt wollen. Neu ist, dass die Liste jetzt für alle Theologiestudierenden offen ist, die künftig in der Nordkirche arbeiten möchten. Bereits während des Theologiestudiums werden die jungen Leute im Blick auf die Anforderung des Pastorenberufes beraten, gefördert und unterstützt. Die Nordkirche bekommt so auch einen Überblick für eine langfristig angelegte Ausbildungs- und Personalplanung. Damit auch in Zukunft ausreichend junge Menschen für Berufe bei der Kirche interessiert werden, ist in Hamburg eigens eine Projektstelle zur Nachwuchsgewinnung eingerichtet worden.

Wer heute eine Kirchgemeinde leiten will, muss „nicht nur gut predigen, Seelsorgegespräche führen und die Menschen in allen Lebenslagen begleiten – er sollte auch gut organisieren können und mit Ehrenamtlichen zusammenarbeiten“, sagt Dr. de Boor. Trotz Herausforderungen, wie die größer werdenden Betreuungsbereiche, gehört für ihn der Pastorenberuf zu den „vielseitigsten, kreativsten und schönsten Berufen, die es gibt“. Aus seine Zeit als Gemeindepastor weiß Dr. de Boor, dass es wichtig ist, Menschen innerhalb und außerhalb der Kirchengemeinden zu begeistern, die sich im Kirchbauverein engagieren oder in der Jugendarbeit. So werde Verantwortung abgegeben und es ist möglich, „die Arbeit so zu strukturieren, dass auch der notwendige Freiraum für die Familie und die notwendige Erholung bleibt.“ Zudem bietet die Nordkirche mittlerweile diverse Fortbildungen an, damit die Mitarbeiterschaft lernt, mit den Herausforderungen und dem Stress umzugehen. Und auch im Vorbereitungsdienst, dem Vikariat, gehört Zeitmanagement zu den Ausbildungsinhalten.

Kontakt zum Konvent der Theologiestudierenden der Nordkirche über E-Mail: <link link-mail>studierendenrat.skelkn@googlemail.com

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