Fachkongress „Kirche und Tourismus“ in Boltenhagen:

Tourismus als Bereicherung für die kirchliche Gemeindearbeit

Der Bischofsbevollmächtige Gothart Magaard beim Openair-Gottesdienst während seiner Sommertour 2012 durch Tourismusregionen in Schleswig-Holstein
Der Bischofsbevollmächtige Gothart Magaard beim Openair-Gottesdienst während seiner Sommertour 2012 durch Tourismusregionen in Schleswig-Holstein© Nordkirche

21. März 2013 von

Boltenhagen. Mit einem positiven Fazit ist heute (21. März) der Fachkongress „Kirche und Tourismus“ im mecklenburgischen Boltenhagen zu Ende gegangen.

Zwei Tage lang hatten sich auf Einladung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Kirche und Tourismus mit aktuellen Trends und möglichen Kooperationen beschäftigt. „Die Vorstellungen der klassischen Zielgruppen im norddeutschen Tourismus ähneln sehr der Werteskala unserer Kirche“, sagte der Veranstalter der Tagung, Ulrich Schmidt (Gemeindedienst der Nordkirche), zum Abschluss der Tagung. „Der Tourismus ist keine Bedrohung, sondern eine Bereicherung für die kirchliche Gemeindearbeit.“ Mit den Tourismusverbänden Mecklenburg-Vorpommerns und Schleswig-Holsteins wurden bereits konkrete Kooperationen vereinbart, insbesondere beim Marketing für Veranstaltungen. Intensiv diskutiert wurden auch neue Entwicklungen.

So stellte Christoph Römhild von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eine „Kirchen-App“ vor, die ab Sommer nächsten Jahres touristisch interessante, offene Kirchen anzeigen und über Besonderheiten informieren soll. Damit soll auch den Bedürfnissen der Urlauber Rechnung getragen werden. Einer Studie zufolge ist für einen Großteil der Gäste der Urlaub die richtige Zeit, an einem kulturellen Angebot teilzunehmen. Dazu gehören unter anderem Besichtigungen von Kirchen und Gottesdienstbesuche. Erstmals öffentlich präsentiert wurde eine Kooperation etlicher kirchlicher Tagungshäuser im Bereich der Nordkirche. Die Dachmarke „Evangelische Häuser im Norden“ (Ehin) dient nicht allein einer gemeinsamen Vermarktung im touristischen Bereich über die Region der Landeskirche hinaus. Hinter dem Verbund stehen auch verabredete Standards über Servicequalität, Controllingsysteme und Beschaffungsmanagement mit nachhaltiger Ausrichtung. Die Dachmarke wurde vom Christian Jensen Kolleg, Breklum, und vom Haus am Schüberg, Ammersbek, initiiert und soll weiterentwickelt werden.  

Bischof Andreas von Maltzahn (Sprengel Mecklenburg und Pommern) hat die Gemeinden der Nordkirche dazu aufgerufen, ihre Kirchen tagsüber für Besucher offen zu halten sowie ihre Angebote breiter zu fächern. Zudem sei eine gastgebende Gemeinde nicht nur für Urlauber wichtig, sondern auch mit Blick auf die Menschen, die nicht zur Kirche gehörten. „Menschen wünschen sich, dass die Seele im Urlaub aufatmen kann. Spannende Aufgabe für uns als Kirche ist es, mit Musiken, Ausstellungen, gastfreundlichen, stillen Räumen Wege nach innen anzubieten“, so Bischof von Maltzahn. Für Gothart Magaard, Bischofsbevollmächtigter im Sprengel Schleswig und Holstein, sind Beziehungen zwischen Gästen und Gastgebern „mehr als Kundenkontakte. Sie brauchen nicht Tempo und Beschleunigung – sie brauchen Zeit und Entschleunigung, um wachsen zu können und müssen auch bewusst gepflegt werden.“ Urlauber wollten meist der Oberflächlichkeit, Anonymität und Flüchtigkeit der städtischen Sozialbeziehungen entfliehen und wünschten sich das Kontrasterlebnis, so Magaard.

Die zu Pfingsten 2012 entstandene Nordkirche erstreckt sich über die Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. Sie gilt mit einer insgesamt 850 Kilometer langen Küstenlinie als die „Urlauberkirche“ Deutschlands.

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21.03.2013
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