Trauergebete und Gedenken an die Novemberpogrome vor 75 Jahren
08. November 2013
Schwerin. An die Ereignisse des 9. November 1938 hat Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) am Donnerstag in Schwerin erinnert. Der 9. November sei ein besonderer Tag in Deutschland, denn „dieses Datum steht für die Verfolgung und Ermordung der Juden in der Zeit des Nationalsozialismus und damit für das schlimmste Verbrechen in der Deutschen Geschichte”.
Gleichzeitig sei mit diesem Datum aber auch „die große Freude und die Begeisterung in Ost und West über den Fall der Mauer im Jahre 1989” verbunden, sagte der Ministerpräsident.
Mahn- und Gedenkstunde in Schwerin
Auch auf dem Gebiet des heutigen Mecklenburg-Vorpommern seien vor 75 Jahren Synagogen angezündet und jüdische Mitbürger verfolgt worden. Es sei erfreulich, dass in den letzten 20 Jahren jüdisches Leben zurückgekehrt sei, so Sellering weiter.
In Mecklenburg-Vorpommern wird am 9. November in mehreren Orten an die judenfeindlichen Pogrome vor 75 Jahren erinnert. So veranstalten der Arbeitskreis „9. November 1938” und die jüdische Gemeinde am 9. November um 18 Uhr in Schwerin auf dem Schlachtermarkt vor dem jüdischen Gemeindezentrum eine Mahn- und Gedenkstunde.
Trauergebet in Rostock mit Landesrabbiner Wolf
In Rostock gibt es am selben Tag um 18 Uhr auf dem geschlossenen jüdischen Friedhof im Lindenpark eine Gedenkveranstaltung. Einen Tag später wird ein Trauergebet (10. November, 10 Uhr) mit Landesrabbiner William Wolf an der Gedenkstele für die 1938 zerstörte Rostocker Synagoge veranstaltet. Die Stadt Neubrandenburg lädt am 9. November um 10.30 Uhr zu einer Gedenkveranstaltung an der Erinnerungsstätte am Synagogenplatz in der Poststraße ein.
Eine Gedenkstele für die getöteten jüdischen Bürger soll am 10. November um 11 Uhr in Altstrelitz am dortigen Synagogenstein feierlich enthüllt werden. Der "Arbeitskreis Kirche und Judentum des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises" veranstaltet in Greifswald am 9. November um 13 Uhr ein Gedenken am Ort des früheren Betsaals der jüdischen Gemeinde der Stadt.