Konferenz "Was Dolmetschen für Kunst und Arbeit sei"

Überarbeitete Lutherbibel zum Reformationsjubiläum 2017

Die erste vollständige Ausgabe von Luthers Bibelübersetzung in hochdeutscher Sprache, 1534, mit Holzschnitten des Monogrammisten MS in der Dauerausstellung im Lutherhaus in Wittenberg (Sachsen-Anhalt).
Die erste vollständige Ausgabe von Luthers Bibelübersetzung in hochdeutscher Sprache, 1534, mit Holzschnitten des Monogrammisten MS in der Dauerausstellung im Lutherhaus in Wittenberg (Sachsen-Anhalt).© epd-bild / Norbert Neetz

18. Oktober 2013 von Simone Viere

Rostock. Mit dem Stand der aktuellen Überarbeitung der Lutherbibel befassen sich Theologen, Sprachwissenschaftler und Übersetzer seit Donnerstag auf einer dreitägigen Konferenz in Rostock. Im Auftrag der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) wird derzeit der Text der Lutherbibel durchgesehen und überarbeitet. Die durchgesehene Lutherbibel soll zum Reformationsjubiläum 2017 vorliegen. Veranstalter der Konferenz "Was Dolmetschen für Kunst und Arbeit sei" sind die Universität Rostock, die Deutsche Bibelgesellschaft und die EKD.

Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider würdigte die Sprachkraft des Reformators. "Weit über geflügelte Worte hinaus ist Luther in unsere Alltagssprache eingedrungen." Seine Wortschöpfungen seien präsent wie eh und je. Die Lutherbibel sei ein großes literarisches Werk. "Luthers Arbeit an der Übersetzung der Bibel wollte dem Wort und dem Willen Gottes auf der Spur bleiben. Und das will reformatorische Theologie bis heute", sagte Schneider laut vorab verbreitetem Redetext.

"Die überarbeitete Lutherbibel muss vom Kirchenvolk angenommen werden."

Der Journalist Matthias Kamann von der Tageszeitung "Die Welt" empfahl für die Überarbeitung "Luther-Treue". Die überarbeitete Lutherbibel müsse vom Kirchenvolk angenommen werde. Dies könnte schwierig werden, wenn das Erscheinen der neuen Fassung von Skandalisierungen begleitet werde, gab der Journalist zu bedenken. Luthers unvergleichliche Sprachformen als "Hohlformen" zu pflegen und dem sich gewandelten religiösen Denken anzubieten, sei der veränderten religiösen Lage angemessen. Luthers Poesie und sprachlicher Erfindungsreichtum treibe die Vorstellungs- und Reflexionskraft der Menschen an. Deshalb sei es gerade vor dem Reformationsjubiläum 2017 angebracht, sich nah an Luther zu halten, sagte Kamann.

Derzeit ist die zuletzt 1984 überarbeitete Lutherbibel der maßgebliche Bibeltext der EKD und ihrer Landeskirchen für Gottesdienst, Unterricht und Seelsorge. Mit dem Beschluss zur Durchsicht reagierte der Rat der EKD 2010 auf die in Theologie und anderen Wissenschaftsdisziplinen seither erreichten Fortschritte bei der Forschung über biblische Schriften. Zur Koordination setzte die EKD einen Lenkungsausschuss unter Leitung von Altbischof Christoph Kähler ein. Diesem Gremium gehören auch die Theologieprofessoren Christoph Levin (München), Jens Schröter (Berlin) und Martin Rösel (Rostock) an. Sie koordinieren die konkrete Arbeit in den Teams Altes Testament, Neues Testament und Apokryphen.

Die letzte von Luther selbst durchgesehene Bibel datiert von 1545.

Die Lutherbibel geht zurück auf die Übersetzungen Martin Luthers und seiner Mitarbeiter zwischen 1521 und 1545. Die Übersetzung des Neuen Testaments erschien im September des Jahres 1522. In den Folgejahren wurden kontinuierlich weitere biblische Bücher übersetzt, bis im Jahr 1534 die erste Gesamtausgabe erschien. Die letzte von Luther selbst durchgesehene Gesamtausgabe der Bibel datiert von 1545.

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