Ulrich bleibt leitender Bischof der lutherischen Kirchen
10. November 2017
Gerhard Ulrich bleibt Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Die Generalsynode der VELKD wählte den 66 Jahre alten Landesbischof der Nordkirche in Bonn erneut zum obersten Repräsentanten der lutherischen Landeskirchen. Für Ulrich stimmten 42 Mitglieder des Kirchenparlaments.
Ulrich ist seit 2011 Leitender Bischof der VELKD. Die Amtszeit beträgt drei Jahre. Allerdings will Ulrich zur Synodentagung im November 2018 zurücktreten, da er im Frühjahr 2019 als Bischof der Nordkirche in den Ruhestand geht.
VELKD und EKD sollen enger zusammenrücken
Der Bischofswahlausschuss hatte seinen Vorschlag, Ulrich ein zweites Mal wiederzuwählen, unter anderem mit dem Wunsch nach Kontinuität bei der Fortentwicklung des sogenannten Verbindungsmodells begründet. Nachdem VELKD und EKD wie auch die Union Evangelischer Kirchen (UEK) ihre Arbeit bereits seit mehreren Jahren eng abstimmen, sollen zum 1. Januar 2018 auch die Kirchenämter von VELKD und EKD enger zusammenrücken. Dazu wollen die lutherischen Kirchen in Bonn eine Verfassungsänderung beschließen, wonach innerhalb des EKD-Kirchenamtes ein Amtsbereich der VELKD gebildet wird, "in dem die nach dem Selbstverständnis der Vereinigten Kirchen erforderlichen Aufgaben wahrgenommen werden".
Glückwünsche von Bischöfin Fehrs
Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs gratulierte im Namen des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland. Sie würdigte Ulrich als einen „lutherischen Theologen mit weitem Herzen, der den Menschen zugewandt, mutig und gradlinig“ sei und dabei einen „unerhört entlastenden Humor“ habe. Sie verband ihren Glückwunsch mit einem Dank für das große Engagement des wieder gewählten Leitenden Bischofs.
EKD-Ratsvorsitzender Bedford-Strohm gratuliert ebenfalls
Auch der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, gratulierte Ulrich. Er wünsche dem Leitenden Bischof „Gottes Segen, Mut und eine unbekümmerte Gelassenheit“ für seinen Dienst. Zugleich verlieh er seiner Zuversicht Ausdruck, mit dem Verbindungsmodell aus EKD, VELKD und Union der Evangelischen Kirchen (UEK) einen unumkehrbaren gemeinsamen Weg eingeschlagen zu haben. „Wir haben eine wunderbare gemeinsame Botschaft auszurichten, und das werden wir mehr denn je mit einer Stimme tun und dabei zugleich aus dem Reichtum der reformatorischen Tradition schöpfen“, sagte Bedford-Strohm.
Rund neun Millionen Gläubige gehören zur VELKD
Die VELKD ist ein Zusammenschluss von sieben evangelisch-lutherischen Landeskirchen innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Zur VELKD gehören rund neun Millionen Gläubige. Die VELKD-Generalsynode berät bis Sonnabend, bevor am Sonntag die viertägige Synodentagung der EKD eröffnet wird. Außerdem kommt am Freitag und Sonnabend die Vollkonferenz der UEK in der ehemaligen Bundeshauptstadt zusammen.