Flucht und Menschenrechte

UN-Flüchtlingskommissar: Verantwortliche für Misshandlungen bestrafen

07. Oktober 2014 von Doreen Gliemann

Nach den Vorfällen in Nordrhein-Westfalen berichten nun auch Flüchtlinge aus Hamburg über Misshandlungen. Unterdessen dringt UN-Hochkommissar Guterres auf konsequente Ermittlungen und lobt Deutschland zugleich für seine Flüchtlingspolitik.

Genf/Düsseldorf/Hamburg. Der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, António Guterres, verlangt nach den mutmaßlichen Misshandlungen in deutschen Flüchtlingsheimen eine Bestrafung der Täter. Er habe volles Vertrauen in die deutschen Behörden, dass sie die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, sagte Guterres am Freitag in Genf. In ihrer Rede zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober sprach Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Hannover von „abstoßenden Angriffen”. Die Taten müssten konsequent bestraft werden.

Übergriffe gegen Flüchtlinge auch in Hamburg

Wie in der vergangenen Woche öffentlich wurde, sollen Sicherheitskräfte in nordrhein-westfälischen Flüchtlingsheimen in Essen, Burbach und Bad Berleburg Asylbewerber gequält und verletzt haben. Mittlerweile wird gegen elf Mitarbeiter von privaten Sicherheitsfirmen ermittelt.

Zudem berichtete am Donnerstagabend das NDR-Fernsehen, dass in einer Hamburger Erstaufnahmestelle Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes gewalttätig gegen mehrere Flüchtlinge vorgegangen sein sollen.

Die Flüchtlinge berichteten, wie sie in der Aufnahmestelle Schnackenburgallee in Bahrenfeld von zwei Männern des Sicherheitsdienstes geschlagen, auf den Boden geworfen und getreten worden seien. Die Polizei gab an, aufgrund der Hinweise zu ermitteln. Die Überprüfungen seien aber noch nicht abgeschlossen. 

Weltweit mehr als 51 Millionen Menschen auf der Flucht

Guterres erklärte, einzelne Vorkommnisse könnten die deutsche Asyl- und Flüchtlingspolitik nicht in ein schlechtes Licht rücken. Deutschland zeige eine enorm große Solidarität mit den Verfolgten. So habe die Bundesrepublik im vergangenen Jahr weltweit die meisten Asylanträge entgegengenommen. Laut Flüchtlingshilfswerk UNHCR, das Guterres leitet, gingen 2013 in Deutschland rund 110.000 Anträge auf Asyl ein. Guterres betonte zudem, dass Deutschland mehr syrische Flüchtlinge aufgenommen habe als andere reiche Länder. 

Weltweit sind laut UNHCR mehr als 51 Millionen Menschen auf der Flucht vor Konflikten, Gewalt und Unterdrückung. Das ist die höchste Zahl seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

NRW räumt Versäumnisse ein

Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) räumte angesichts der Vorfälle in seinem Bundesland Versäumnisse ein. Über die Debatten um die Flüchtlingszahlen habe man die Einhaltung von Standards bei der Unterbringung von Asylbewerbern aus den Augen verloren, sagte Jäger am Donnerstag im Düsseldorfer Landtag. Das Land sei dem hohen Anspruch einer Willkommensgesellschaft nicht gerecht geworden.

CDU-Chef Armin Laschet warf Jäger vor, er habe in den Asylunterkünften des Landes einen rechtsfreien Raum geduldet. Die Vorfälle seien "eine Schande für unser Land". Laschet kritisierte zudem, der Minister habe Warnungen aus mehreren Kommunen nicht ernst genomm

Veranstaltungen
Orte
  • Orte
  • Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Flensburg-St. Johannis
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Gertrud zu Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien zu Flensburg
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Michael in Flensburg
    • Ev.-Luth. St. Nikolai-Kirchengemeinde Flensburg
    • Ev.-Luth. St. Petrigemeinde in Flensburg
  • Hamburg
    • Hauptkirche St. Jacobi
    • Hauptkirche St. Katharinen
    • Hauptkirche St. Michaelis
    • Hauptkirche St. Nikolai
    • Hauptkirche St. Petri
  • Greifswald
    • Ev. Bugenhagengemeinde Greifswald Wieck-Eldena
    • Ev. Christus-Kirchengemeinde Greifswald
    • Ev. Johannes-Kirchengemeinde Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Jacobi Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Marien Greifswald
    • Ev. Kirchengemeinde St. Nikolai Greifswald
  • Kiel
  • Lübeck
    • Dom zu Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Aegidien zu Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Jakobi Lübeck
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien in Lübeck
    • St. Petri zu Lübeck
  • Rostock
    • Ev.-Luth. Innenstadtgemeinde Rostock
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock Heiligen Geist
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock-Evershagen
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rostock-Lütten Klein
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Johannis Rostock
    • Ev.-Luth. Luther-St.-Andreas-Gemeinde Rostock
    • Kirche Warnemünde
  • Schleswig
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde Schleswig
  • Schwerin
    • Ev.-Luth. Domgemeinde Schwerin
    • Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Nikolai Schwerin
    • Ev.-Luth. Petrusgemeinde Schwerin
    • Ev.-Luth. Schloßkirchengemeinde Schwerin

Personen und Institutionen finden

EKD Info-Service

0800 5040 602

Montag bis Freitag von 9-18 Uhr kostenlos erreichbar - außer an bundesweiten Feiertagen

Sexualisierte Gewalt

0800 0220099

Unabhängige Ansprechstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt in der Nordkirche.
Montags 9-11 Uhr und mittwochs 15-17 Uhr. Mehr unter kirche-gegen-sexualisierte-gewalt.de

Telefonseelsorge

0800 1110 111

0800 1110 222

Kostenfrei, bundesweit, täglich, rund um die Uhr. Online telefonseelsorge.de

Zum Anfang der Seite