„Unbeirrt engagiert“ – Altbischöfin Jepsen wird 70
19. Januar 2015
Hamburg/Husum. Sie war weltweit die erste Bischöfin der evangelisch-lutherischen Kirche. Heute feiert Maria Jepsen ihren 70. Geburtstag und bekommt viel Lob von der aktuellen Kirchenleitung.
Die Nordkirche hat der früheren Bischöfin Maria Jepsen am Montag zum 70. Geburtstag gratuliert. Sie habe sich "unbeirrt engagiert" für diejenigen, die am Rande der Gesellschaft und auch der Kirche standen, schreibt Landesbischof Gerhard Ulrich an die Jubilarin. Jepsen war 1992 in Hamburg als weltweit erste Frau zur evangelisch-lutherischen Bischöfin gewählt worden. Im Juli 2010 trat sie zurück als Reaktion auf die Missbrauchsfälle in der Gemeinde Ahrensburg (bei Hamburg). Heute lebt sie mit ihrem Mann in Husum.
Jepsen habe sich immer stark gemacht für eine gleichberechtigte Zusammenarbeit von Frauen und Männern und intensiv die Debatte über unterschiedliche Lebensformen geführt, schreibt der Landesbischof. "Sie hat die Schwachen gewürdigt und sich eingesetzt für eine offene Kirche in der Gesellschaft." Ulrich würdigte auch Jepsens gute Beziehungen zu den orthodoxen Kirchen und den kirchlichen Würdenträgern in Hamburgs Partnerstadt St. Petersburg.
Jepsen war in der ehemaligen Nordelbischen Kirche Bischöfin im Sprengel Hamburg. Nach der Kirchengebietsreform 2008 war sie auch für Lübeck und den Kreis Herzogtum Lauenburg zuständig. Nach ihrem Rücktritt 2010 zog sie sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. So hat sie in Hamburg noch einige Male im Aids-Gottesdienst der St. Georgs-Kirche gepredigt.