Hubertusmesse mit Schweriner Bischof in Stralendorf gefeiert

Von Maltzahn ruft zu Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung auf

02. November 2014 von Christian Meyer

Schwerin/Stralendorf. Die Hubertusjagd hat in Stralendorf eine Jahrzehnte währende Tradition.

Inzwischen gehört ebenso die Hubertusmesse dazu. Die Kirchengemeinde hatte heute (2. November) zum Gottesdienst mit dem Schweriner Bischof. Dr. Andreas von Maltzahn eingeladen. In der Kirche des Dorfes bei Schwerin erklangen Bläser und natürlich Parforcehörner. In seiner Predigt rief der Bischof die Menschen dazu auf, daran mitzuwirken, dass „Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung keine schönen Worte bleiben, sondern für immer mehr Menschen Wirklichkeit werden“.

Bischof von Maltzahn verwies darauf, dass es gut sei, sich darauf zu besinnen, „mit welcher Verantwortung wir begabt sind, wofür wir dankbar sein können. Lassen Sie uns mit Gottes Hilfe darauf hinwirken, dass auch unsere Kindeskinder lebenswerte Verhältnisse vorfinden werden!“ Im Lichte der biblischen Geschichte von der Arche Noah stellte der Bischof dar, wie unendlich schwer es Menschen fällt, ihr „Leben so auszurichten, dass es die Lebenschancen anderer nicht einschränkt“.

„Verdrängen von Problemen ist keine Lösung“
Zugleich verwies er auf eine zweite Problemanzeige der Urgeschichte „Die Natur ist bedroht – durch uns! Auch wenn in der Erzählung von Noahs Arche die Flut als von Gott geschickt erscheint – im Grunde ist sie Folge des zerstörerischen Potentials der Menschheit.“ Als Beispiele nannte er die heutigen Waffenarsenale, die Macht, haben die Menschen auszulöschen. Und die Klimakrise, die der selbstverursachte Kohlendioxid-Ausstoß verursacht und das Zeug habe, das Gesicht unserer Erde brutal zu verändern. Wörtlich fügte er hinzu: „Krieg und Klimawandel, aber auch die fehlende Gerechtigkeit in der Verteilung der Lebenschancen und des Reichtums lassen Flüchtlingsströme wachsen. Man möchte ‚dichtmachen‘ angesichts all dieser Probleme, nicht hinschauen. Aber Verdrängen ist keine Lösung, denn noch können wir das Schlimmste verhindern.“

Gott hat Menschen mit Verantwortung und Phantasie begabt     
Der Theologe erinnerte daran, dass „Gott nicht eingreift, indem er für uns alles regelt“. Aber Gott habe die Menschen mit Verantwortung und Phantasie begabt. „Noch können wir das Schlimmste verhindern – jeder an seinem Ort. Wir können Konflikte auf gewaltlose Weise beilegen. Wir können weniger Energie verbrauchen und den Ausstoß an Kohlendioxid verringern – jede und jeder persönlich, aber auch wir als Gesellschaft.“ Darum sei so wichtig, dass „die Energiewende gelingt, auch wenn sie uns etwas kostet“, sagte Andreas von Maltzahn und verwies auf das Ziel der Nordkirche bis 2050 klimaneutral zu werden und entsprechende Maßnahmen auf den Weg bringen.

Die Verhältnisse können sich ändern
Die mittelalterlichen Legende von Hubertus macht für den Schweriner Bischof ebenso deutlich: „Die Verhältnisse müssen  nicht bleiben müssen, wie sie sind. Das Leben kann verwandelt werden.“

Der Legende nach hatte Hubertus ein schwerer Schicksalsschlag getroffen. Sowohl seine Frau als auch sein Kind starben bei der Geburt. Ruhelos jagte er dahin, versuchte Schmerz und innerer Leere durch die Jagd zu entgehen. Aber bestenfalls brachte es ihm Betäubung. Doch eines Tages – es ist ein Karfreitag – jagt er einem besonders kapitalem Hirsch hinterher und hat eine Begegnung der besonderen Art. Inmitten des mächtigen Geweihs erscheint ihm ein Kreuz, daran der gekreuzigte Christus. Diese Begegnung verändert sein Leben. Hubertus lebt an der Stelle dieses Geschehens eine Zeit lang als Einsiedler. Später wird ihm ein geistliches Amt übertragen.

Entscheidend für den Bischof: „Aus einem Leben, das gezeichnet war von Schmerz und innerer Leere, kann ein Leben im Sinne Gottes werden – also ein Leben, das nicht ‚dichtmacht‘ und verdrängt, sondern Verantwortung wahrnimmt.“

Jagdleute stehen in Verantwortung für Tierwelt, Wald und Flur
Auch diejenigen Menschen, die mit der Jagd verbunden sind, seien in solche Verantwortung gestellt – „für die Tierwelt, für Wald und Flur“, so Bischof von Maltzahn. An die Jägerinnen und Jäger gerichtet sagte er: „Sie spüren früher als andere, welchen Fehlentwicklungen unserer Gesellschaft entgegenzutreten ist, die den Reichtum der Natur, gefährden. Sie können Kinder und Jugendliche vertraut machen mit dem Leben in der Natur, mit der Ehrfurcht vor allem Leben.… Sie können aber auch diesen Geist mit hineinnehmen in Ihre beruflichen Tätigkeiten und ihn dort wirksam werden lassen. Gott, den Ursprung allen Lebens haben wir dabei auf unserer Seite.“

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