Was bedeutet Silvester für uns?
30. Dezember 2019
Zu Silvester gibt es im Norden viele Gottesdienste, in denen auf das Vergangene geblickt und gleichzeitig nach vorn geschaut wird. Doch Silvester ist nicht direkt ein kirchliches Fest. Woran liegt das?
Das hat vor allem mit verschiedenen Zeitrechnungen zu tun: Das neue Kirchenjahr beginnt im Vergleich zum neuen Kalenderjahr schon am ersten Advent. Der kalendarische Jahreswechsel ist somit auch nicht mit einer biblischen Geschichte verknüpft, wie etwa Weihnachten oder Ostern.
Ein Papst gab dem Feiertag seinen Namen
Und trotzdem: Der Name „Silvester“ hat einen kirchlichen Bezug. Erst seit dem 16. Jahrhundert endet das Jahr am 31. Dezember. Damals überarbeitete Papst Gregor XIII. den julianischen Kalender, denn er sollte noch präziser werden. Dabei wurde der letzte Tag des Jahres nach hinten verschoben: vom 24. auf den 31. Dezember. Das war der Todestag von Papst Silvester I. - der Bischof von Rom war am 31. Dezember 335 gestorben.
"Gott ist bei uns an jedem neuen Tag"
Gottesdienste zu Silvester und Neujahr in der Nordkirche finden Sie in unserer Veranstaltungssuche
Auch wenn das Kirchenjahr am 1. Advent beginnt, feiern die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland zum Jahreswechsel Gottesdienste. Dabei geht es um eine Botschaft: In allem Wandel ist Gott beständig. Die Gewissheit prägt Rückschau und Ausblick zum Jahreswechsel: „Gott ist bei uns am Abend und am Morgen, und ganz gewiss an jedem neuen Tag“.
Kirchenglocken läuten um Mitternacht
Die Zeit wird auch genutzt, um persönlich noch einmal auf das Jahr zurückzuschauen. So dichtete Jochen Klepper 1938: "Der du die Zeit in Händen hast, Herr, nimm auch dieses Jahres Last und wandle sie in Segen" (EG 64,1). Um Mitternacht beginnen vielerorts, die Kirchenglocken zu läuten.
Bischöfin Fehrs und Bischof Jeremias predigen zu Neujahr
Zum Jahreswechsel predigen auch die Bischöfe: Am 31. Dezember hält Bischöfin Kirsten Fehrs um 15 Uhr die Predigt im Gottesdienst in St. Marien zu Lübeck. Am 1. Januar 2020 ist sie zurück in Hamburg, um um 18 Uhr die Predigt in der Krippenandacht der Hauptkirche St. Michaelis zu halten. Bischof Tilman Jeremias wird am 1. Januar um 17 Uhr im Gottesdienst zum Neuen Jahr im Dom zu Greifswald predigen.
Jahreslosung für 2020
Auch 2020 soll die Menschen wieder die Jahreslosung begleiten. Sie lautet für das neue Jahr:
Ich glaube; hilf meinem Unglauben!
(Markus 9,24).
Der Ratsvorsitzende der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, nimmt diese Losung in seiner Botschaft zum Jahreswechsel mit auf: Die Jahreslosung sei eine große Einladung, „an all die Menschen in unserem Land, die auf der Suche sind, die etwas ersehnen, an das sie sich halten können, die aber nicht wissen, wie sie das hinbekommen.“