Was Forscher einst in Palästina entdeckten
06. Januar 2015
Greifswald. Zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts erkundete jedes Jahr eine Gruppe deutscher Theologen das unbekannte Palästina. Was sie entdeckten, zeigt eine Wanderausstellung.
Auf die Forscherspuren deutscher Theologen in Palästina zwischen 1903 und 1914 begibt sich eine neue Wanderausstellung des Gustaf-Dalman-Instituts an der Greifswalder Theologischen Fakultät. Die Schautafel-Präsentation mit dem Titel "Ein Land, das es nicht mehr gibt" startet am kommenden Freitag 9. Januar im Greifswalder Dom St. Nikolai und tourt danach durch Deutschland, teilte die Theologische Fakultät Greifswald mit.
Bei der Schau gehe es um das damalige Palästina als Land der Beduinen und Fellachen. Die Sehnsucht nach dem Heiligen Land habe zwischen 1903 und 1914 "jedes Jahr eine handverlesene Gruppe deutscher Theologen nach Jerusalem" gezogen. Unter Leitung des Orientologen Gustaf Dalman (1855-1941) erkundeten sie mit Pferd und Tropenhelm "die noch unverfälschten Ecken von Palästina". Ab 1917 baute Dalman dann an der Universität Greifswald ein Palästina-Institut auf, das später nach ihm benannt wurde.
Gefördert von der Nordkirche
Was die deutschen Theologen vor dem Ersten Weltkrieg auf ihren Forschungsreisen entdeckten, findet sich heute in Greifswald. Die Palette der Objekte reicht vom Beduinengewand bis zur gepressten Wüstenblume. Dazu gehören auch rund 15.000 Fotografien. Dieses Material wird nun vom Greifswalder Institut erstmals für eine bundesweite Wanderausstellung erschlossen. Das Projekt wird unter anderem gefördert durch die evangelische Nordkirche und die Sparkassenstiftung Vorpommern.