Christlich-Jüdische Zusammenarbeit

"Woche der Brüderlichkeit 2014" wird in Kiel eröffnet

Christlich-Jüdische Umarmung: Landesrabbiner Henry Brandt und Präses Nikolaus Schneider bei der Woche der Brüderlichkeit 2012 in Leipzig. (Archiv)
Christlich-Jüdische Umarmung: Landesrabbiner Henry Brandt und Präses Nikolaus Schneider bei der Woche der Brüderlichkeit 2012 in Leipzig. (Archiv)© Deutscher Koordinierungsrat (DKR)

10. Dezember 2013 von Simone Viere

Kiel. Die "Woche der Brüderlichkeit 2014" wird am 9. März 2014 mit einem Festakt im Kieler Opernhaus eröffnet. Das Motto lautet: "Freiheit - Brüderlichkeit - Europa". Die Woche wird erstmals in Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt eröffnet. Mit dabei sein will auch Ministerpräsident Torsten Albig (SPD).

Die Veranstaltung werde vom ZDF übertragen, kündigte der Geschäftsführer des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Rudolf W. Sirsch, am Dienstag in Kiel an. Während der Eröffnungsfeier erhält der ungarische Schriftsteller György Konrád die Buber-Rosenzweig-Medaille 2014. Der 80jährige Romancier und Essayist werde für sein entschlossenes Engagement für eine freie Gesellschaft mit dem undotierten Preis gewürdigt, hieß es. Konrád setze sich zudem gegen den "Ungeist von Rassismus und Antisemitismus insbesondere in seinem Heimatland Ungarn" ein. Sein Werben für ein Europa, dessen Seele sich den Werten von Freiheit und Frieden, Vielfalt und Toleranz verdanke, stehe im Zentrum seiner Romane und Erzählungen.

Seit 1968 verleiht der Deutsche Koordinierungsrat der 83 Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit während der Eröffnungsfeier zur Woche der Brüderlichkeit die Buber-Rosenzweig-Medaille. Ausgezeichnet werden Personen, Institutionen oder Initiativen, die sich insbesondere um die Verständigung zwischen Christen und Juden verdient gemacht haben. Die Medaille wird in Erinnerung an die jüdischen Philosophen Martin Buber und Franz Rosenzweig verliehen

Dem wachsenden Antisemitismus in Europa entgegenwirken

Nach den Worten von Sirsch solle mit der "Woche der Brüderlichkeit" auch dem wachsenden Antisemitismus in Europa entgegengewirkt werden. Es sei beschämend, dass Synagogen teilweise von der Polizei geschützt werden müssten. Der Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Schleswig-Holstein, Joachim Liß-Walter, verwies auf Veranstaltungen und Ausstellungen. So wird beispielsweise im Kieler Kloster die Schau "Verschwundene Synagogen in Kiel" vom 11. bis 29 März gezeigt.

Die "Woche der Brüderlichkeit" ist eine Initiative der über 80 deutschen Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Die ersten Gesellschaften entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg in der amerikanischen Besatzungszone. Nach dem US-Vorbild einer institutionalisierten Zusammenarbeit von Christen und Juden sollten die örtlichen Gesellschaften zu einem christlich-jüdischen Dialog beitragen und Antisemitismus vorbeugen. Die ersten Gesellschaften entstanden 1948/49 in München, Stuttgart, Wiesbaden, Frankfurt und Berlin. Die erste bundesweite "Woche der Brüderlichkeit" fand 1952 statt.

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