Zeichen setzen für ein friedliches Miteinander

Wolgaster Kirchengemeinde plant Willkommensgottesdienst für Asylbewerber

Afghanischer Reisepass.
Afghanischer Reisepass.© Alexander Blinow / iStockphoto

26. September 2012 von Simone Viere

Wolgast. Die evangelische Kirche in Wolgast (Kreis Vorpommern-Greifswald) will ein Zeichen für ein friedliches Zusammenleben mit Asylbewerbern setzen. Die seit Ende August in der Stadt lebenden Flüchtlinge sind zu einem Willkommensgottesdienst während des Erntedankfestes am 7. Oktober eingeladen.

Derzeit leben 69 Asylbewerber aus der Türkei, Russland, Afghanistan, Ghana und dem Iran in Wolgast. Weitere bis zu 25 Flüchtlinge werden in dieser Woche erwartet, sagte Landkreis-Sprecher Achim Froitzheim. Bis zu 220 Menschen könnten in dem Heim untergebracht werden. 

Mit den Flüchtlingen ins Gespräch kommen

Im Anschluss an den Gottesdienst ist ein Imbiss geplant, um mit den Flüchtlingen ins Gespräch zu kommen. Zudem sollen die Gaben des Erntedankgottesdienstes als Geste an die Asylbewerber weitergegeben werden, sagte Ulrich Kober von der St. Petri Gemeinde. Geplant ist ferner, dass jeder Asylbewerber einen Blumentopf erhält, damit er die Räume im Heim ein wenig schmücken kann. Einige Asylbewerber seien bereits am vergangenen Sonntag im Gottesdienst gewesen. Einige hätten angekündigt, in den offenen Kindertreff der Kirchengemeinde kommen zu wollen.

Der Gemeindepastor hatte den Angaben zufolge die Asylbewerber in der vergangenen Woche besucht, nachdem ein Bericht im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu dem neuen Asylbewerberheim in Wolgast gesendet worden war. In dem Bericht sei der größte Teil der Wolgaster Bürger verunglimpft worden, sagte Kober. In dem Beitrag war unter anderem davon die Rede, dass die Flüchtlinge in der Plattenbausiedlung, in der sich ihr Heim befindet, nicht willkomen seien und dass die NPD eine ausländerfeindliche Stimmung mit Flugblättern befeuere.

Unterdessen haben die Kommune und der Landkreis mitgeteilt, dass sie keine Notwendigkeit sehen, das Asylbewerberheim zu verlegen. Ihm sei keine Grundstimmung in der Bevölkerung gegen die Flüchtlinge bekannt, sagte der stellvertretende Bürgermeister Jürgen Schönwandt (parteilos). Die Flüchtlinge müssten nicht um ihr Leben fürchten. 

Spartanische Ausstattung im Asylbewerberheim

Die deutschen Mieter seien wegen der Errichtung des Asylbewerberheims nicht zwangsweise rausgekündigt worden. Alle, die auszogen, seien freiwillig in frisch renovierte Wohnungen in einen anderen Block umgezogen. Die kommunale Wohnungsgesellschaft habe diese Umzüge bezahlt. Die Wohnungen der Flüchtlinge verfügten nur über eine spartanische Ausstattung. 

Landkreis-Sprecher Froitzheim betonte, die Mehrheit der Bevölkerung sei nicht ausländerfeindlich. Etliche Menschen hätten den Flüchtlingen bereits konkrete Hilfe angeboten. Rechtsextreme Gruppierungen schürten allerdings Sozialneid, so Froitzheim.
 
Info: Der Gottesdienst beginnt am Sonntag, 7. Oktober um 10 Uhr in der St. Petri Kirche, Kirchplatz 7 in Wolgast.

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