Zehntausende Umweltschützer fordern schnellere Energiewende
24. März 2014
Kiel/Hannover/Düsseldorf. Weil Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel den Ausbau erneuerbarer Energien einschränken will, fürchten Umweltschützer um die Energiewende. Am Wochenende demonstrierten in ganz Deutschland Tausende für einen schnellen Atomausstieg.
Zehntausende Umweltschützer haben am Sonnabend mit Demonstrationen in acht deutschen Städten mehr Tempo bei der Energiewende und beim Atomausstieg gefordert. Bei den Kundgebungen kritisierten Redner insbesondere die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), den Ausbau erneuerbarer Energien zu deckeln und die Einspeisevergütungen für Strom aus Wind und Sonne zu beschränken. Zu den Protestaktionen in Hannover, Kiel, Potsdam, Düsseldorf, München, Freiburg, Mainz und Wiesbaden hatten Umweltverbände, Bürgerinitiativen und Ökostrom-Anbieter aufgerufen.
In Kiel kamen mehr als 5.000 Demonstranten zusammen. Der Bundesvorsitzende der Naturfreunde, Michael Müller, mahnte vor Beginn der Kundgebungen stärkere politische Anstrengungen beim Klimaschutz und für das Energiesparen an: "Der Klimakiller Kohle darf keine Zukunft haben." Bei der bevorstehenden Europawahl werde man sich "genau ansehen, welche Kandidaten sich gemeinsam mit uns dafür einsetzen, Kohlekraftwerke europaweit überflüssig zu machen".
Weitere Großdemonstration für den 10. Mai in Berlin geplant
Der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger, sagte, es dürfe nicht zugelassen werden, dass die Pläne der Bundesregierung durchkämen, die Windkraft an Land und die Photovoltaik zu deckeln. Dies bedrohe direkt die vor allem von Genossenschaften und Bürgerwindparks getragene Energiewende.
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Für den 10. Mai kündigten die Verbände eine weitere Großdemonstration in Berlin an. Dabei sei auch ein Kanu-Korso auf der durch das Regierungsviertel fließenden Spree geplant.
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