Bischöfin Kirsten Fehrs: Christlicher Glaube macht stark gegen Gewalt
26. Dezember 2013
Hamburg. Die christliche Weihnachtsbotschaft macht nach den Worten von Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs die Menschen stark, um gegen Gewalt und Unbarmherzigkeit anzugehen. „Furcht ist nicht der Geist des Christentums”, sagte Fehrs an Heiligabend im Hamburger Michel. „Barmherzigkeit macht frei von der Furcht, zu schwach zu sein. Sie befreit von der Verzagtheit, doch nichts ändern zu können.”
Im Hamburger Schanzenviertel habe sich am Wochenende vor Weihnachten eine „verstörende Brutalität” Bahn gebrochen, sagte Fehrs. Es sei erschütternd, dass Diskussionen von Pöbeleien verdrängt und Argumente durch Pflastersteine ersetzt worden seien. Fehrs: „Es erwächst aus so viel Hass und Gewaltbereitschaft doch keine bessere Welt.”
Wir brauchen Rettungspakete für die Ärmsten
Ganz anders habe sie dagegen den „African Summer” auf St. Pauli erlebt, als viele Menschen die Lampedusa-Flüchtlinge tatkräftig unterstützten. Eine Rentnerin habe Deutschunterricht gegeben, Spitzenköche ein Festessen spendiert und Ärzte kostenlos Krankheiten behandelt. Es sei an der Zeit, Rettungspakete nicht nur für Banken sondern auch für die Ärmsten der Armen zu schnüren.
Die Weihnachtsgeschichte zeige, so Fehrs, dass Gott nicht nur ein Gedanke sei. Gott sei an Weihnachten leibhaftig zu einem Menschen geworden. Er wisse also, wie Mensch fühlen und denken. Er kenne die Furcht der Menschen, ihre Tristesse und den Liebeskummer. Fehrs: „Er weiß von deinem Zorn, deiner Trauer und deiner Angst vor der nächsten Lebenshürde.”