Christliches Emmaus-Hospiz in Blankenese wird eröffnet
10. Juli 2017
Mehr als zehn Jahre lang haben sie für ein christliches Hospiz in Hamburg-Blankenese gekämpft. Jetzt sind Clarita Loeck und ihre Mitstreiter am Ziel. Das Emmaus-Hospiz wird am Dienstag (11. Juli) eröffnet. Etwa drei Millionen Euro Spenden hat der Hospizverein gesammelt - mit kreativen Aktionen.
- Emmaus Hospiz
Info
Die vorangegegange Woche war noch ein Durcheinander: Im ganzen Haus standen Werkzeuge herum, Leitungen wurden angeschlossen, Wände gestrichen und Fußböden verlegt. Doch bei der Theologin Clarita Loeck aus Blankenese überwiegt nicht die Nervosität: "Ich bin voller Vorfreude, dass es endlich losgeht." Bischöfin Kirsten Fehrs wird ein Grußwort sprechen, und auch der Theologe Fulbert Steffensky, Schirmherr des Hospizes, will das Wort ergreifen. Als weitere Gäste werden Liedermacher Rolf Zuckowski und NDR-Intendant Lutz Marmor erwartet.
Ein anonymer Mäzen war eine große Hilfe
Der wichtigste Förderer des Hospizes ist allerdings nicht namentlich bekannt: Ein anonymer Mäzen aus Blankenese hat bei der langen Suche nach dem richtigen Standort geholfen. Gebaut wurde in der Godeffroystraße nahe der Kirche am Markt. Der Mäzen kaufte ein Ärztehaus, aus dessen Erdgeschoss ein Radiologe ausgezogen war. Im ersten Stock bleibt eine internistische Gemeinschaftspraxis.
Mit Blick in den Garten und auf die Kirche
Seit zwei Jahren wird das Erdgeschoss umgebaut: Dort entstehen Büros für Hospizleiter Andreas Hiller und seine zwölf Mitarbeiter, ein Aufenthaltsraum, ein "Raum der Stille" und eine Küche. Daneben wurde ein Anbau hochgezogen, der Betten für zehn Patienten beherbergt. Von dort blicken sie in den Garten und auf die Kirche.
Das Haus ist für jeden offen
Clarita Loeck ist der christliche Aspekt des Hospizes sehr wichtig. Es sollen regelmäßig Andachten gefeiert werden, zu der sie Pastoren aus der Umgebung einladen möchte. Dabei wird das Haus ausdrücklich nicht nur Christen offenstehen, sondern für jedermann da sein - "ob Christ, Muslim oder Atheist", sagt sie.
Zahlreiche Benefizveranstaltungen später ist das Geld da
Etwa fünf Millionen Euro hat der Bau gekostet. Um Geld zusammenzubekommen, haben Clarita Loeck und ihre Mitstreiter jahrelang Spenden gesammelt. Sie waren bei Straßenfesten, auf Weihnachtsmärkten und haben zahllose Benefizveran
Großes ehrenamtliches Engagement
Eine Aktion war besonders prägend: Wenn es der Initiative gelänge, innerhalb einer Frist 500.000 Euro zu sammeln, wollte ein unbekannter Unterstützer die Summe verdoppeln. Dies gelang den ehrenamtlichen Helfern, die damit eine Million Euro Spendengelder eingeworben hatten. Insgesamt haben sie drei Millionen Euro zusammenbekommen, weitere zwei Millionen Euro laufen über Kredite bei einer Bank. Als Betreiber konnte die Pflegediakonie Hamburg-West/Südholstein gewonnen werden.
Jetzt schon viele Anfragen
Bis die ersten Gäste im Emmaus-Hospiz eine Begleitung benötigen, dauert es noch ein paar Wochen. Anfang August, so die Planung, sollen die ersten einziehen. Leer bleiben die Betten wohl nicht. "Wir haben jetzt schon viele Anfragen", sagt Clarita Loeck.