Frieden-Schmieden

Die ganz besondere „Musik des Friedens“ am Greifswalder Dom

Mit kräftigen Hammschlägen haben zwei Schmiede ein Schwert zu einer Pflugschar umgeschmiedet
Mit kräftigen Hammschlägen haben zwei Schmiede ein Schwert zu einer Pflugschar umgeschmiedet© epd / Bernd Muellejans

31. Oktober 2014 von Timo Teggatz

Greifswald. „Schwerter zu Pflugscharen“: Mit einer besonderen Schmiede-Aktion ist auf dem Greifswalder Domplatz an den Reformationstag und die politische Wende vor 25 Jahren erinnert worden.

Mit kräftigen Hammschlägen haben am Reformationstag zwei Schmiede auf dem Greifswalder Domplatz ein Schwert zu einer Pflugschar umgeschmiedet. Das Motto "Schwerter zu Pflugscharen" war in den 80er Jahren Leitspruch der Friedensbewegung in der damaligen DDR und geht zurück auf ein Bibelwort aus dem Alten Testament. Die "Klänge des Schmiedens" sollten als "Musik des Friedens" wahrgenommen werden.

Mehr als 200 Besucher waren gekommen und viele hatten Trommeln und Schlaginstrumente mitgebracht, um den Posaunenchor zu unterstützen. Anschließend schlugen sie in Erinnerung an den Reformator Martin Luther Zettel mit ihren Wünsche für die Zukunft an die Greifswalder Domtür.

Die Pflugschar auf Tour durch die Nordkirche

Sowohl die Reformation als auch die Wende seien Ereignisse gewesen, die den Gang der Geschichte verändert hätten, sagte Dompastor Matthias Gürtler. "Und beidesmal ging es auch darum, den Mut zu haben, bestehende Hierarchien aufzubrechen." Anliegen der Aktion sei, darüber nachzudenken, "wo heute die Schwerter in den Gürteln stecken". Angesichts der weltweiten Krisen stelle sich die Frage, "ob die Welt zu den alten Denkmustern und Feindbildern zurückkehrt."

In den kommenden Wochen wird die Pflugschar im Rahmen der Friedensdekade an zehn verschiedenen Orten der Nordkirche zu sehen sein. Auftakt ist ein Gottesdienst am 9. November im Greifswalder Dom. Predigen wird die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs. Danach wird die Pflugschar in die Marinetechnikschule in Parow bei Stralsund wandern. Unter dem Titel "Frieden schaffen mit mehr Waffen?" wird am 10. November über die DDR-Bausoldaten und ihren Beitrag zur friedlichen Revolution diskutiert.

Geplant sind außerdem in Rostock, Grabow und Ratzeburg Friedensgebete, in Husum und Kiel Gottesdienste, in Schwerin ein Jugendworkshop und in Heide Musik und Texte zur Marktzeit. Den Abschluss am Buß- und Bettag (19. November, 17 Uhr) bildet ein Ökumenischer Pilgerweg an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenzen zwischen Herrnburg und Lübeck.

Oktober ist der „Mut-Monat“

Die ursprüngliche Idee war nach den Worten des Dompastors, die Schmiede-Aktion am 18. Oktober stattfinden zu lassen. An diesem Tag vor 25 Jahren hatte in Greifswald das erste Friedensgebet stattgefunden. Aus parteipolitischer Sicht sei zwar der November 1989 der entscheidende Monat gewesen, aber aus der Sicht der Bürgerbewegung war es der Oktober. "Der Oktober war der 'Mut-Monat'", erinnert sich der 61-Jährige. Und darin liege auch das Bindeglied zur Reformation. Sie hatte mit dem Thesenanschlag Martin Luthers am 31. Oktober 1517 an der Wittenberger Kirche ihren Anfang genommen.

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