Die Nordkirche erinnert an den Beginn des Ersten Weltkriegs
29. Juli 2014
In allen drei Bundesländern der Nordkirche wird in den kommenden Tagen an ein historisches Datum erinnert: an den Beginn des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren. Es gibt etwa Gottesdienste und ein Friedensgeläut.
In Mecklenburg-Vorpommern veranstaltet das Rostocker Friedensbündnis eine Aktionswoche. Vom 1. bis zum 10. August sind in Rostock mehrere Kundgebungen, Filmvorführungen, ein Vortrag, eine Führung zu Gedenkstätten, eine Open-Air-Lesung und ein Friedensfest für Kinder geplant. Themen sind Militarismus, Kolonialismus, politische Folgen des Krieges und die Geschichte Rostocks als Rüstungs- und Militärstandort. Partner der Aktionswoche sind die Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsdienstgegner, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschisten, der RotFuchs-Förderverein und die Rosa-Luxemburg-Stiftung.
In Hamburg feiern die Kirchenkreise einen gemeinsamen Gottesdienst zur Erinnerung an den Beginn des Ersten Weltkrieges. Er beginnt um 17 Uhr in der Hauptkirche St. Trinitatis Altona (Nähe Fischmarkt). Gestaltet wird er von Pröpstin Isa Lübbers, Propst Thomas Drope und Gemeindepastorin Britta Eger. Es soll daran erinnert werden, dass die evangelische Kirche sich einer moralischen Mitbeteiligung schuldig gemacht hat. In Predigten und Proklamationen habe sie das „vaterländische“ Empfinden und später den patriotischen Durchhaltewillen gestärkt. Für universale Nächstenliebe und Feindesliebe sei kein Raum mehr gewesen.
Glockenläuten für den Frieden
Bereits am Freitag um 18 Uhr werden in Lübeck zehn Minuten lang die Glocken der Marienkirche läuten. So wie an St. Marien werden auch andere Kirche der Nagelkreuzgemeinschaft zum selben Zeitpunkt läuten wie etwa die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche in Berlin, das Augustinerkloster in Erfurt oder die Frauenkirche in Dresden. Anschließend laden die Kirchen zu einer Andacht an, um der Kriegsopfer zu gedenken und für Frieden und Versöhnung zu beten. Die Nagelkreuzgemeinschaft ist ein internationales Netzwerk, das sich in enger Verbindung mit 1940 von deutschen Bomben zerstörten Kathedrale von Coventry für Frieden und Versöhnung einsetzt.
Gottesdienste und Veranstaltungen, die an den Beginn des Kriegs erinnern, gibt es auch an zahlreichen anderen Orten der Nordkirche.