Erinnerung an die Verstorbenen steht am Welt-AIDS-Tag im Mittelpunkt
28. November 2014
Hamburg. Unter dem Motto „Verletzte Liebe” feiert die Hamburger Aids-Seelsorge am Sonntag (30. November) um 18 Uhr in der St. Georgskirche ihren traditionellen Gottesdienst zum Welt-Aids-Tag. Prominente Gäste sind Bischöfin Kirsten Fehrs und Pastor Rainer Ehlers (geb. Jarchow), der die Aids-Seelsorge vor 20 Jahren in Hamburg begründete.
Im Mittelpunkt des Gottesdienstes steht das Gedenken an die verstorbenen Menschen, so Aids-Pastor Detlev Gause. Nach der Feier lädt die Aids-Seelsorge zum Gedenken ein. Ort ist der Denkraum „Namen und Steine – Windrose II“ vor der Kirche. Seit 20 Jahren ist die Installation des Künstlers Tom Fecht vor der St. Georgskirche ins Pflaster eingelassen. Zugehörige können hier den Namen eines an HIV/AIDS Verstorbenen in einen Pflasterstein hauen und diesen in den kreuzförmigen „Denkraum“ setzen lassen. Anschließend folgt ein "Candle-light-walk" durch die Innenstadt.
Weniger Tote in Deutschland - HIV aber immer noch Tabuthema
Vor allem in den ersten Jahren nach Ausbrechen von Aids sei die Liste der Verstorbenen, die in den Aids-Gottesdiensten in St. Georg verlesen wurden, „unerträglich lang” gewesen, sagte Gause. Heute müsse kein HIV-Infizierter mehr jung sterben. „Wenn die Betroffenen regelmäßig ihre Tabletten nehmen, haben sie eine annähernd normale Lebenserwartung.”
Dennoch bleibe der Welt-AIDS-Tag ein wichtiges Datum. Noch immer trauten sich viele infizierte Menschen nicht, darüber öffentlich zu reden, weil sie vor allem im Beruf Nachteile befürchteten. Auch würden weltweit immer noch zu viele Menschen durch Aids sterben, weil ihnen die lebensrettenden Medikamente vorenthalten blieben, so Gause.
Gottesdienst zum Welt-AIDS-Tag
Sonntag, 30. November, 18 Uhr - St. Georgskirche
St. Georgskirchhof, 20099 Hamburg (Nähe Hauptbahnhof)