Europasonntag am 4. Mai

"Geschenk Europa" - Gottesdienste in der Nordkirche

Europa-Woche in der Nordkirche (Symbolbild).
Europa-Woche in der Nordkirche (Symbolbild).© epd-bild / Andreea Tanase

29. April 2014 von Simone Viere

"Europa ist auf den Pilgerwegen entstanden", soll Johann Wolfgang von Goethe einst gesagt haben. In Hamburg beginnt die Nordkirche ihre Veranstaltungsreihe zur Europa-Woche (3. bis 11. Mai) denn auch mit einem Pilgerweg am Sonnabend, 3. Mai. Für den kommenden Sonntag, 4. Mai, hat das Zentrum für Mission und Ökumene der Nordkirche die Kirchengemeinden außerdem dazu eingeladen, Europa-Gottesdienste zu feiern.

"Wir finden wichtig, dass der Europagedanke in den Gemeinden vorkommt", beschreibt Christa Hunzinger das Anliegen. Gemeinsam mit Anne Freudenberg hat sie im Zentrum für Mission und Ökumene den Europa-Gottesdienst am 4. Mai initiiert. "Es tut uns gut, nicht nur auf uns selbst zu blicken", sagt Hunzinger, die erste Europa-Referentin der Nordkirche. "Europa besteht nicht nur aus EU und Euro, es ist reich an kirchlichen Traditionen, die uns bereichern können." Sie wünscht sich, auch im Hinblick auf nationalistische Tendenzen, dass die Gottesdienste dazu beitragen, auf die Kräfte zu schauen, die den Reichtum fördern, nicht behindern. "Vielleicht ist Europa schon so normal geworden für uns, dass man gar nicht mehr merkt, was wir daran haben." 

"Europa ist reich an kirchlichen Traditionen"

Für die Europa-Gottesdienste in den Kirchengemeinden haben Hunzinger und Freudenberg ein Materialheft zusammengestellt. Engagierte aus sieben verschiedenen europäischen Partnerkirchen haben dafür Vorschläge für Gebete beigesteuert, es gibt Lieder in verschiedenen europäischen Sprachen und eine kurze Vorstellung der einzelnen Partnerkirchen der Nordkirche und ihrer Anliegen. "Mit dem Gottesdienstmaterial möchten wir für die Themen unserer nahen und fernen Nachbarn sensibilisieren", erklärt Christa Hunzinger. "Vielleicht regt das Material auch dazu an, gemeinsam mit Menschen aus anderen europäischen Ländern, die in der Gemeinde wohnen, den Gottesdienst zu gestalten."

England, die Niederlande, Schweden, Polen, Rumänien, die baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland, sowie Russland und Kasachstan – in diesen Ländern hat die nördlichste Landeskirche Deutschlands Partnerbeziehungen. Neben lutherischen sind darunter auch anglikanische und russisch-orthodoxe Kirchen. Zu den Partnerschaften auf Nordkirchenebene kommen mehr als 100 Kontakte von Kirchengemeinden und -kreisen ins europäische Ausland. 

Dankbarkeit für fast 70 Jahre Frieden - Bischof Ulrich predigt im Lübecker Dom

Nordkirchen-Bischof Gerhard Ulrich, der auch die europäischen Partner regelmäßig besucht, unterstützt den europäischen Gedanken: "Nach zwei schrecklichen Weltkriegen sind wir dankbar, dass wir seit fast 70 Jahren in Frieden leben können", sagte  Ulrich. "Das ist ein großes Geschenk, das es zu schützen und zu bewahren gilt." Er selbst wird am kommenden Sonntag (10.40 Uhr) im Lübecker Dom auf der Kanzel stehen.

In Hamburg wird am Europa-Sonntag in der Hauptkirche St. Jacobi der Generalsekretär der Konferenz Europäischer Kirchen, Pastor Dr. Guy Liagre aus Genf predigen. An dem Gottesdienst um 10 Uhr sind auch Hauptpastorin Astrid Kleist, Pastorin Antje Heider-Rottwilm vom Ökumenischen Forum in der Hafencity und Pastorin Christa Hunzinger vom Europa-Referat der Nordkirche beteiligt. Nach dem Gottesdienst, gegen 11.30 Uhr, findet ein Gespräch zur Rolle der Kirchen in Europa statt. Im Greifswalder Dom wird beim Gottesdienst mit Anne Freudenberg auch Ralf Haska, Pfarrer der evangelischen Gemeinde in Kiew, erwartet. Weitere Europa-Gottesdienste sind  unter anderem in der Johanneskirche Hamburg-Harburg, der Hamburger St. Pauli-Kirche, Kirchen in Flensburg und Boostedt geplant.

 

Termine in Hamburg

– In der gesamten Europawoche gibt es an jedem Werktag eine Andacht mit Geistlichen aus verschiedenen europäischen Ländern im Ökumenischen Forum HafenCity: <link http: www.oekumenisches-forum-hafencity.de start link-extern>www.oekumenisches-forum-hafencity.de. 

– Am Sonnabend, 3. Mai, führt ein Pilgerweg durch Innenstadt und HafenCity. Mit Vertretern europäischer Kirchen werden an acht Stationen Licht- und Schattenseiten Europas bedacht. Treffpunkt ist 11 Uhr am Pilgerwegweiser. (Um Anmeldung unter Telefon 040 / 303 737 13 wird gebeten)

– Am Montag, 5. Mai, 18 Uhr ist die Schuldenkrise in Europa Thema einer Diskussion im Ökumenischen Forum in der HafenCity. Dabei sind Bischof Andreas von Maltzahn und Theodoros Paraskepoulos, Parlamentsabgeordneter von SYRIZA, Griechenland, im Gespräch.

– Kurz vor der Europa-Wahl, am Dienstag, 20. Mai, 18.30 Uhr, diskutieren Politiker mit kirchlichen Fachleuten im Ökumenischen Forum zu dem Thema "Mut zu mehr Europa".

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