Hoch hinaus: Hier wird der Greifswalder Dom untersucht
30. Juni 2015
Greifswald. Diese Männer haben einen abenteuerlichen Job: In 100 Meter Höhe untersuchen sie den Turmhelm des Greifswalder Doms, und zwar ohne Baugerüst und völlig schwindelfrei.
Zwei Industriekletterer untersuchen in dieser Woche ohne Baugerüst den Turmhelm des Greifswalder Domes St. Nikolai. Im Vorfeld der für 2016 bis 2017 geplanten Turmsanierung sollen die Bergsteiger bis Freitag klären, ob auch am Turmhelm oberhalb der Besucherplattform Sanierungsbedarf besteht. Die Einrüstung des Turmhelms mit seinen zwei charakteristischen "Zwiebeln" und den offenen Laternen würde erhebliche zusätzliche Kosten bedeuten, die nach Worten von Dombaukoordinator Stefan Scholz möglichst vermieden werden sollen. Der Dom-Turm ist rund 100 Meter hoch. Die Besucherplattform befindet sich in 60 Metern Höhe.
Die "Alpinisten" werden die Kupferdeckung des Turmhelms von außen inspizieren und dokumentieren. Dabei sollen sie kleinere Schäden gleich beseitigen. Ferner werden sie das schwer zugängliche Holztragwerk im Inneren des Turmhelms auf Schäden untersuchen. Wegen der Arbeiten können Besucher aus Sicherheitsgründen in dieser Woche den Turm nur eingeschränkt besteigen. Zusätzlich wird eine Absperrung am Fuß des Turms auf der Seite aufgebaut, an der die Kletterer arbeiten. Der Zugang zum Innenraum des Doms wird nicht beeinträchtigt.
Turmsanierung kostet 2,3 Millionen Euro
Die geplante Turmsanierung wird etwa 2,3 Millionen Euro kosten. Dafür stehen den Angaben zufolge 1,5 Millionen Euro Städtebaufördermittel bereit. Von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung kommen 400.000 Euro und der Hermann-Reemtsma-Stiftung 380.000 Euro. Weitere Gelder werden durch eine Spendenaktion eingeworben.