Politik

Interreligiöses Forum Hamburg: Religionsfreiheit ist nicht verhandelbar

Die Religionsfreiheit sei unverhandelbar und eine wichtige Grundlage für das friedliche Zusammenleben, so Interreligiöses Forum Hamburg (Symbolbild)
Die Religionsfreiheit sei unverhandelbar und eine wichtige Grundlage für das friedliche Zusammenleben, so Interreligiöses Forum Hamburg (Symbolbild)© epd-bild / Jörn Neumann

20. April 2016 von Simone Viere

Das Interreligiöse Forum Hamburg hat sich mit Nachdruck dagegen ausgesprochen, Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen gegeneinander aufzuhetzen. "Mit Sorge nehmen wir zur Kenntnis, dass eine politische Partei in unverantwortlicher Weise Stimmung macht gegen Religionsgemeinschaften in unserem Land", heißt es in einer Erklärung des "Forums", die am Dienstag veröffentlicht wurde.

"Wir rufen daher alle Menschen guten Willens dazu auf, den Dialog zwischen den Religionen in Wort und Tat zu befördern."

Politiker der AfD maßten sich an, dem Islam den Charakter einer Religion abzusprechen und schürten Vorurteile auch gegenüber anderen Religionen wie etwa jüdischen Bräuchen und Geboten, heißt es in dem Text. "Das ist der Versuch, die Gesellschaft zu spalten und ist das Gegenteil von Integration."

Weltreligionen  in Deutschland und in Hamburg zu Hause

Alle großen Weltreligionen seien längst in Deutschland und in Hamburg zu Hause. Die Religionsfreiheit sei unverhandelbar. Das Forum zitierte Artikel 4 aus dem Grundgesetz: "Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet." Diese Freiheit sei "eine wichtige Grundlage für das friedliche Zusammenleben in unserem Land", bekräftigte das Forum. Extremisten dürften keine Chance bekommen, Hass und Zwietracht zu säen.

Fehrs: Zusammenstehen gehen Einschränkungen der Religionsfreiheit

Bischöfin Kirsten Fehrs, die Vorsitzende des Interreligiösen Forums Hamburg, sagte: "Es kann uns nicht gleichgültig sein, wenn Politiker zu einem Kulturkampf gegen Muslime und Juden aufrufen und deren Religionsfreiheit einschränken wollen. Ich bin froh, dass die Religionsgemeinschaften hier in Hamburg dagegen zusammenstehen."

Hintergrund

Die AfD will den Islam in ihrem ersten Parteiprogramm als verfassungswidrig darstellen. In einem Entwurf für den AfD-Parteitag in zwei Wochen in Stuttgart wird unter anderem ein Verbot von Minaretten, des Muezzinrufs und von Vollverschleierungen gefordert. Vorstandsmitglieder der Partei hatten den Islam als "politische Ideologie" bezeichnet, die mit dem Grundgesetz nicht vereinbar sei.

 

Info

Im Interreligiösen Forum Hamburg zusammengeschlossen sind die Alevitische Gemeinde, die Bahà'i-Gemeinden, Buddhisten, das katholische Erzbistum, die evangelische Nordkirche, Hindus und der Zentralrat der Inder, die Jüdische Gemeinde, die Schura (Rat der islamischen Gemeinschaften) und die Akademie der Weltreligionen.

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