Fachtag "Interkulturelle Öffnung"

Keine Freiheit ohne Öffnung für die Vielfalt

Diversität
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12. Juni 2017 von Lena Modrow

Es ist ein großes Thema für den friedlichen Dialog: die interkulturelle Öffnung. „Ich bin überzeugt: Freiheit kann es ohne eine Öffnung für die Vielfalt der Kulturen und Religionen nicht geben“, sagt Nordkirchen-Landesbischof Gerhard Ulrich. Zu einem Fachtag zum diesem Thema lädt deshalb die „AG Kirche interkulturell“ am 15. Juni in die Katholische Akademie nach Hamburg ein.

„Interkulturelle Öffnung und lutherische Identität“ ist das Thema, das die Arbeitsgruppe verschiedener Einrichtungen und Werke der Nordkirche veranstaltet, um deutlich zu machen: Neues sollte als Chance verstanden werden. „Die anwachsenden weltweiten Flucht- und Migrationsbewegungen lösen sehr unterschiedliche Gefühle bei uns aus: zuweilen Polarisierungen, oft auch Ängste und Abwehrreaktionen“, sagt Ulrich. „Unsere heterogene, multikulturelle Gesellschaft erfordert, dass wir kulturelle und religiöse Unterschiede trotz erlebter Irritation aushalten können.“ 

Prof. Dr. Polak: "Heute religiös zu sein, heißt interreligiös zu sein"

Dazu passend beginnt die Veranstaltung mit einem Vortrag von Prof. Dr. Regina Polak mit dem Titel „Heute religiös zu sein, heißt interreligiös zu sein“. Die Professorin von der Universität Wien forscht derzeit unter dem Thema „Diversität und Convivenz: Zum Beitrag christlicher Migrationsgemeinden zum Zusammenleben in Vielfalt und Verschiedenheit“ und ist zudem seit 2016 theologische Beraterin der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz.

Prof. Dr. Kahl spricht über das "grenzüberschreitende Evangelium"

Im Anschluss folgt ein Vortrag von Prof. Werner Kahl mit dem Titel „Vom grenzüberschreitenden Evangelium – Was Christum treibet – transkulturell“. Kahl ist Studienleiter der Missionsakademie an der Universität Hamburg sowie Professor im Fachgebiet Neues Testament und Geschichte der Alten Kirche an der Goethe Universität Frankfurt. Zuletzt veröffentlichte er eine Monografie zum Thema: „Vom Verweben des Eigenen mit dem Fremden. Impulse zu einer transkulturellen Neuformierung des evangelischen Gemeindelebens“. Nach den beiden Vorträgen werden Dr. Horst Gorski (Vizepräsident der Evangelischen Kirche in Deutschland) und Landespastor Dirk Ahrens (Leiter des Diakonischen Werkes Hamburg) kommentieren.

Interkulturalität als Wesensmerkmal der Kirche

„Eine weitgehende Homogenität in religiösen Überzeugungen wie noch in den 1950er-Jahren, als über neunzig Prozent der Bevölkerung den großen Volkskirchen angehörten, gibt es so nicht mehr“, sagt Landesbischof Ulrich. Notwendig seien daher sowohl eine verstärkte interkulturelle Öffnung als auch die Vergewisserung der eigenen Wurzeln und Werte – daher auch die „lutherische Identität“ im Titel der Veranstaltung. „Die Kirche ist seit ihren Anfängen interkulturell ausgerichtet; Interkulturalität ist geradezu ein Wesensmerkmal von Kirche“, sagt der Landesbischof und verweist auf ein Wort des Apostels Paulus: „Ihr seid alle Söhne und Töchter Gottes durch den Glauben in Christus Jesus“, schreibt dieser. „Ihr alle nämlich, die ihr auf Christus getauft wurdet, habt Christus angezogen. Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Sklave noch Freier, da ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid alle eins in Christus Jesus“ (Galater 3,26-28).

 

Zur Veranstaltung

Der Fachtag „Interkulturelle Öffnung und Lutherische Identität“ findet am Donnerstag, 15. Juni 2017, von 10 bis 17 Uhr in der Katholischen Akademie (Herrengraben 4 20459 Hamburg) statt.

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