Kirchenasyl für afrikanischen Studenten in Wolgast
28. August 2014
Letzte Rettung Wolgast: Ein Jura-Student aus Mali hat in der Kirche der Stadt im Kreis Vorpommern-Greifswald Zuflicht gesucht. So will der Gemeindepastor für den Mann "Zeit gewinnen".
Die evangelische Kirchengemeinde in Wolgast (Kreis Vorpommern-Greifswald) gewährt einem 25-jährigen Mann aus Mali Kirchenasyl. Wie die in Rostock erscheinende "Ostsee-Zeitung" (Donnerstagsausgabe) unter Bezug auf Gemeindepastor Jürgen Hanke berichtet, soll dadurch Zeit gewonnen werden, um das Asylverfahren zu revidieren und dem Afrikaner ein Visum für Europa zu ermöglichen, damit er studieren kan.
Laut Pastor Hanke befindet sich der 25-Jährige seit vergangenem Donnerstag (21. August) im Kirchenasyl, heißt es in dem Bericht. Dem Mann drohe die Abschiebung in die Niederlande und von dort aus nach Mali. Er soll kein Flüchtling sein, sondern in Mali ein Jura-Studium abgeschlossen haben.
Niederlande halten seinen Pass für ungültig
Vor gut zwei Jahren soll er sich Hanke zufolge ein Visum für die Niederlande besorgt haben, heißt es weiter. Er wollte dort europäisches Recht studieren, damit er seinen Landsleuten künftig bei Rechtsstreitigkeiten mit Europäern über Grund und Boden in Mali helfen kann. In den Niederlanden sei festgestellt worden, "dass sein Pass eigentlich ungültig ist". Nach der Empfehlung, einen Asylantrag zu stellen, soll der junge Mann auf Anraten eines Freundes nach Deutschland gekommen sein, wo ebenfalls ein Asylverfahren eingeleitet wurde.