Neue Wiedereintrittsstelle in Kiel
31. Juli 2017
In Kiel gibt es eine neue Wiedereintrittsstelle: Ab sofort können Menschen in der Verwaltung des Kirchenkreises Altholstein am Martensdamm 2 wieder Mitglied werden. Damit hat Kiel nun vier solcher Stellen.
"Es gibt Leute, die die Nähe zur Kirche suchen", sagt Verwaltungsleiter Ralf Stolte. "Zugleich ist es ihnen unangenehm, einen Pastor anzusprechen." Ihnen möchte Stolte den Wiedereintritt erleichtern. Er selbst sowie zwei ausgewählte Mitarbeiter übernehmen alle Formalien und sichern - wo gewünscht - Vertraulichkeit zu.
Keine Konkurrenz zu den Kirchengemeinden
Der Kieler Propst Thomas Lienau-Becker unterstützt die Idee des Wiedereintritts in einer Verwaltung und sieht das nicht als Konkurrenz zu den Kirchengemeinden. Über den Wiedereintritt begegnen ihm immer wieder falsche Vorstellungen: "Menschen glauben, dass sie sich rechtfertigen müssen, warum sie ausgetreten sind und wenn sie nun zurückkommen, beweisen müssen, dass sie richtig glauben", erklärt der leitende Geistliche. Der Kieler Propst hofft, dass gerade sie weniger Hemmungen haben, in die Kirchenkreisverwaltung zu kommen.
In die Gewissheit des Versprechens zurückkehren
Dort kann der Wiedereintritt als formaler Akt vollzogen werden, muss er aber nicht. Auf Wunsch vermitteln die Mitarbeiter auch Kontakt zu Pastorinnen oder Pastoren. Solche Gespräche hat Propst Lienau-Becker schon öfter geführt und dabei gespürt, dass diese Menschen sich nach Zuspruch sehnen. "Und tatsächlich wird ja die unverbrüchliche Gnade, die sichere Gnade Gottes, bei der Taufe zugesprochen", sagt Lienau-Becker. "Und in die Gewissheit dieses Versprechens möchten die Menschen zurückkehren."
Die Gemeinde kann frei gewählt werden
In Kiel gibt es nun insgesamt vier Wiedereintrittsstellen: In der St. Nikolaikirche am Alten Markt, in der Kreuzkirchengemeinde Kronsburg, in der Heiligengeistgemeinde (Holtenauer/Düsternbrook) und in der Kirchenkreisverwaltung. Sie alle ermöglichen den Wiedereintritt in die Evangelisch Lutherische Kirche in Norddeutschland. Die Gemeinde, der man zugehören möchte, kann auf Wunsch frei gewählt werden. Rund 3000 Menschen sind im vergangenen Jahr wieder Mitglied der Landeskirche geworden.