Neues Mauerwerk für die Inselkirche
04. August 2017
Auf der Hamburger Elbinsel Finkenwerder haben nun die Bauarbeiten am Turm der St. Nikolai-Kirche begonnen. Für rund 270.000 Euro soll das Mauerwerk erneuert werden. Aber es könnte noch teurer werden.
Denn in den kommenden Jahren soll die Finkenwerder Kirche umfassend saniert werden. Die Turmsanierung ist nur der erste von insgesamt vier Bauabschnitten, die dann schrittweise alle Seiten der Kirche betreffen. Die Gesamtkosten werden mit 850.000 Euro veranschlagt. Pastor Torsten Krause rechnet allerdings damit, dass es am Ende eine knappe Million Euro werden könnte.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz überreichte zuletzt zur Unterstützung einen Scheck über 20.000 Euro.
Kanzel, Kronleuchter und Altaraufsatz stehen unter Denkmalschutz
Denn die Kirche ist von historischem Wert: Laut Urkunde gibt es sie seit dem 16. Jahrhundert. Die heutige neugotische Backsteinkirche wurde 1881 fertiggestellt. Kanzel, Kronleuchter und Altaraufsatz stammen aus den Vorgängerbauten von St. Nikolai und stehen heute unter Denkmalschutz. Nach Schäden durch die Sturmflut von 1962 wurde die Kirche zwischen 1965 und 1967 umgebaut. Seitdem ist der Südgiebel weitgehend verglast.
Kirche markiert ehemalige Grenze zwischen Hamburg und Preußen
Die Finkenwerder Kirche steht in der Ortsmitte am Landscheideweg. Der ehemaligen Graben war über Jahrhunderte Grenzlinie. Zuletzt bildete er eine Grenze zwischen Hamburg im Norden und Preußen (ehemals Königreich Hannover) im Süden. Erst mit dem Groß-Hamburg-Gesetz 1937 wurde diese aufgehoben, als der Süderelberaum mit Harburg und Wilhelmsburg zu Hamburg kam.
Trauungen finden trotz Bauphase statt
Pastor Krause geht davon aus, dass sich die Beeinträchtigungen für die Gemeinde in Grenzen halten werden. Allerdings könnten Brautpaare die Kirche nicht mehr durch den Haupteingang betreten, weil er derzeit gesperrt ist. Hier würden Brautpaare und Gemeinde aber geeignete Lösungen finden. Die erste Trauung während der Bauphase sei bereits für Freitag geplant.