Interreligiöser Dialog

Pastor aus Kairo wird Islam-Beauftragter der Nordkirche

Pastor Axel Matyba, Islambeauftragter der Nordkirche
Pastor Axel Matyba, Islambeauftragter der Nordkirche

29. August 2013 von Doreen Gliemann

Hamburg (epd). Den christlich-islamischen Dialog hat der Hamburger Pastor Axel Matyba (52) anschaulich erlebt. Als Pastor der deutschen Gemeinde in Kairo hat er christliche und muslimische Oberstufenschüler gemeinsam mit einem muslimischen Kollegen in Religion unterrichtet. Beeindruckt hat ihn vor allem der gegenseitige Respekt von jungen Christen und Muslimen. Matyba ist neuer Islam-Beauftragter der evangelischen Nordkirche. Am Montag (2. September) tritt er sein neues Amt an.

Die Arbeit mit Menschen unterschiedlicher Kultur hat Matyba schon immer begleitet. Nach seinem Studium in Kiel, Tübingen und Philadelphia (USA) war der gebürtige Bramstedter unter anderem Seemannspastor in Kiel, ehe er 2006 mit seiner Familie nach Kairo ging. Gemeinsam mit Ehefrau Andrea Busse betreute er sechs Jahre lang die deutschsprachige Gemeinde. Die Kirche lag in Nachbarschaft zum umkämpften Tahrir-Platz. Demos und Kundgebungen hat er aber nicht nur gemieden, weil es so gefährlich war. "Wir wollten uns als Gäste nicht in die Politik einmischen", sagt Matyba. Die Ägypter müssten ihren eigenen Weg finden.

Im Koran hat er vor allem gern die Abschnitte gelesen, die von Mose und Abraham handelten. Texterläuterungen erleichterten zwar das Verständnis, doch für eine Vertiefung fehlten ihm am Ende die arabischen Sprachkenntnisse. Matyba: "Für den Smalltalk mit Ägyptern hat es gereicht, aber nicht für eine Auslegung des Koran."

Die politische Entwicklung in Ägypten verfolgt die Familie immer noch mit Herzblut. Derzeit bestehe die Gefahr, dass der zunehmende Hass eine Verständigung über die Gräben hinweg unmöglich macht, sagt Matyba. Dabei sei das religiöse Leben in Ägypten von Toleranz geprägt gewesen.

„Wir wollen den interreligösen Dialog in Gemeinden unterstützen”

Seine Aufgabe in der Nordkirche sieht er vor allem darin, Gemeinden bei ihren Kontakten zu muslimischen Nachbargemeinden zu unterstützen. Bedarf sieht er auch in Schulen und Kindergärten. So versteht er sein Amt auch als "Info-Börse". Jeder Kirchenkreis hat mittlerweile christlich-muslimische Beauftragte vor Ort.

Matyba: Christen und Muslime könnten auch Bündnispartner sein

In seinem neuen Amt hat es Matyba vor allem mit Muslimen aus der Türkei zu tun. Zwar sei die religiöse Basis die gleiche. "Aber ich bin neugierig, die türkische Kultur kennenzulernen." Es gehe im interreligiösen Dialog nicht nur darum, Differenzen zu überwinden. In einem zunehmend religionskritischen Umfeld könnten Christen und Muslime auch Bündnispartner sein. Beide Religionen hätten in ihren Wurzeln ein großes Friedenspotenzial.

Nach Kairo war Matyba ein Jahr lang Gemeindepastor in Hamburg-Othmarschen. Jetzt tritt er die Nachfolge von Detlef Görrig an, der in gleicher Funktion ins Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewechselt ist. Die Stelle ist angebunden an das Ökumenezentrum in Hamburg. Offizielle Amtseinführung ist am 6. September in Breklum (Nordfriesland).

 

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