Rettungsschiff "Aquarius" bewahrt Hunderte Flüchtlinge vor dem Ertrinken
30. März 2016
Das Rettungsschiff "Aquarius" der privaten Hilfsorganisation SOS Mediterranee hat Ostermontag vor der libyschen Küste 378 Flüchtlinge vor dem Ertrinken bewahrt. Mit besseren Wetterbedingungen steigt auch die Zahl der Flüchtlinge auf dem Mittelmeer wieder an.
Die meisten Geretteten kommen den Angaben zufolge aus dem Sudan, aus Gambia und dem Senegal. Weitere stammten aus Guinea, Nigeria, Mali, der Elfenbeinküste, Kamerun, Eritrea, Ghana und Sierra Leone, teilte die Organisation mit. Darunter seien auch Schwangere und Kinder.
Um die Flüchtlinge an Land zu bringen, hat die "Aquarius" nach Absprache mit der internationalen Rettungskoordinationsstelle MRCC in Rom Kurs auf den Hafen von Augusta auf Sizilien genommen. Dort wird sie am Mittwoch erwartet.
Wieder mehr Flüchtlinge auf dem Meer erwartet
Am Osterwochenende haben nach Angaben der italienischen Küstenwache mehrere Schiffe in mehr als einem Dutzend Einsätzen zwischen Sizilien und der libyschen Küste 1.482 Menschen gerettet. Eine Woche zuvor seien es bereits mehrere Tausend Menschen gewesen, hieß es.
Die Internationale Organisation für Migration IOM erwartet, dass in den kommenden Monaten wieder mehr Menschen über das zentrale Mittelmeer flüchten - auch, weil die Grenzen auf der Balkanroute gesperrt sind.
Bis zu 500 Personen können aufgenommen werden
Die "Aquarius" ist Anfang Februar von Bremerhaven aus zu einem Rettungseinsatz auf dem zentralen Mittelmeer aufgebrochen. Das knapp 77 Meter lange ehemalige Fischerei-Schutzboot kann bis zu 500 Personen aufnehmen. An Bord sind neben einer zehnköpfigen Crew auch Rettungskräfte, ein Team von "Ärzte der Welt" sowie mehrere Journalisten.
SOS Mediterranee will den ausschließlich spendenfinanzierten Rettungseinsatz bis zum Jahresende fortführen. Ursprünglich war die Hilfsaktion nur bis Ende April finanziert.
Das Diakonische Werk Schleswig-Holstein unterstützt das Projekt
Unterstützt wird die Aktion unter anderem von der Diakonie in Schleswig-Holstein. "Der tausendfache Tod von Flüchtlingen im Mittelmeer ist erschütternd und darf so nicht mehr hingenommen werden. Das humanitäre Europa muss sich daran messen lassen, dass es gelingt, die Fluchtwege sicher zu machen", forderte Landespastor Heiko Naß zu Beginn des Jahres. Die MS Aquarius könne helfen, dieses Ziel zu verwirklichen.
Info
Spendenkonto SOS Mediterranee:
Berliner Sparkasse
IBAN: DE04 1005 0000 0190 4184 51
BIC: BELADEBEXXX
Stichwort: MS Aquarius