Rostock: Modellkommune für bundesweites Inklusions-Projekt
03. Februar 2017
Die Stadt Rostock ist gemeinsam mit vier anderen Städten bundesweite Modell-Kommune für die neue Initiative "Kommune Inklusiv" der Aktion Mensch. Das auf fünf Jahre angelegte Projekt habe das Ziel, dass Menschen mit und ohne Behinderung gleichermaßen an den gesellschaftlichen Prozessen ihrer Gemeinde teilhaben können, teilte Deutschlands größte Soziallotterie am Donnerstag in Bonn mit. Dazu gehöre beispielsweise gemeinsames Wohnen, Arbeiten und gemeinsame Freizeitgestaltung.
Für dieses Vorhaben hat die Aktion Mensch fünf Modell-Kommunen ausgewählt, die sie auf ihrem Weg zu einer "inklusiven Gesellschaft" begleiten wird. Unterstützt werden neben Rostock die Kommunen Schneverdingen (Niedersachsen), Erlangen (Bayern), Schwäbisch Gmünd (Baden-Württemberg) und die Verbandsgemeinde Nieder-Olm (Rheinland-Pfalz). Fast 130 Gemeinden hatten sich für die neue Initiative beworben.
Aufbau lokaler Inkusions-Netzwerke geplant
Neben Angeboten wie Beratung und Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit sind auch Maßnahmen für die Professionalisierung vorgesehen. Weiterer Schwerpunkt der Unterstützung ist der Aufbau lokaler Inklusions-Netzwerke mit Personen aus Verwaltung, Vereinen, Wohlfahrtsverbänden, Selbsthilfe und Unternehmen. Die Universität Frankfurt am Main begleitet das Projekt wissenschaftlich. Die Initiative Kommune Inklusiv wird sich dabei auf den Ortsteil Stadtmitte konzentrieren. Dort trägt vor allem das Stadtteil- und Begegnungszentrum (SBZ) Südstadt / Biestow zum Austausch zwischen den Menschen bei. Alter, Status, Geschlecht, Sexualität, Ethnie oder Behinderung spielen hier keine Rolle.
Der Verein Aktion Mensch ist nach eigenen Angaben die größte private Förderorganisation im sozialen Bereich in Deutschland. Seit ihrer Gründung im Jahr 1964 hat sie rund 3,9 Milliarden Euro an soziale Projekte weitergegeben. Mit den Einnahmen aus ihrer Lotterie unterstützt die Aktion Mensch jeden Monat bis zu 1.000 Inklusionsvorhaben.