Sanierungen im Preetzer Kloster gehen weiter
07. August 2017
Das Konventhaus der Adeligen Klosteranlage in Preetz (bei Kiel) wird im ersten Bauabschnitt für 250.000 Euro weiter restauriert. Als Notsicherungsmaßnahme wird laut Stiftung Denkmalschutz derzeit der Dachstuhl des zweigeschossigen Gebäudes instandgesetzt.
Durch das feuchte Raumklima seien in den Gewölbedecken starke Leckagen zu erkennen. Es gebe Schäden im Dach und einen schadhaften Dachstuhl. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz übergab am Montag an Kloster-Priörin Viktoria von Flemming einen Zuschuss in Höhe von 35.000 Euro. Weitere Gelder kommen vom Land und anderen Stiftungen.
Risse im Mauerwerk und Schwammbefall müssen beseitigt werden
Das Konventhaus dient heute als Klosterarchiv, Bibliothek und Winterkirche. Während der bisherigen Bauarbeiten seien weitere Schäden wie Schwammbefall sichtbar geworden, sagte Priörin von Flemming. Auch die Risse im Mauerwerk müssten beseitigt werden. Ein Ende der Arbeiten sei derzeit nicht absehbar. Auch die Höhe der Gesamtkosten sei noch offen.
Die Bibliothek ist eine besondere Rarität
In dem zweigeschossigen Konventhaus sind noch Reste des ehemaligen Kreuzgangs zu finden. In dem zweischiffigen, kreuzgratgewölbten Raum ist das Klosterarchiv untergebracht. Im östlichen Gebäudeteil ist seit 1726 eine durch beide Geschosse geführte Bibliothek eingebaut, die einschließlich ihres gesamten, überwiegend barocken Buchbestandes in alter Aufstellung erhalten ist. Damit stellt die Bibliothek in Preetz eine besondere Rarität dar. Der zentral gelegene Saal mit neogotischer Vertäfelung dient auch als Winterkirche.
Seit der Reformation ein Damenstift
Das heutige Preetz ist überliefert durch eine erste Kirchen-Gründung durch Vizelin, den "Apostel der Wagrier" im Jahre 1172. Später wird 1210/11 das Benediktinerinnenkloster "Campus Beatae Mariae" gegründet, das schon wenige Jahre später durch Schenkungen erheblich erweitert wurde. Seit der Reformation dient die Anlage als Evangelisches Adeliges Damenstift.