Fernsehgottesdienst im Ersten

Satt ist nicht genug - „Brot für die Welt” ruft zur 57. Spendenaktion auf

Zwei Kleinbäuerinnen, die nach der organischen Navdanya-Methode arbeiten, kehren heim. Im Korb ist das Futter für dias Vieh.
Zwei Kleinbäuerinnen, die nach der organischen Navdanya-Methode arbeiten, kehren heim. Im Korb ist das Futter für dias Vieh.© Thomas Lohnes/Brot für die Welt

28. November 2015 von Simone Viere

Unter dem Motto „Satt ist nicht genug” startet die evangelische Hilfsorganisation „Brot für die Welt” am 1. Advent mit einem Fernseh-Gottesdienst in Hannover die 57. Jahresaktion. Auch in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern werden Gottesdienste zum Start der Aktion gefeiert.

Für Schleswig-Holstein findet in Friedrichstadt (Kreis Nordfriesland) der Eröffnungsgottesdienst in der Christophorus-Kirche (11 Uhr) statt. Es werden Ministerpräsident Torsten Albig (SPD), der Schleswiger Bischof Gothart Magaard und Diakonie-Landespastor Heiko Naß erwartet, kündigte die Diakonie an. 

Um 18 Uhr eröffnet Landespastor Dirk Ahrens im Hamburger Michel die 57. Aktion von Brot für die Welt. 

Für Mecklenburg-Vorpommern findet ebenfalls am 1. Advent um 10 Uhr der Eröffnungsgottesdienst in der Pasewalker St. Marien Kirche (Große Kirchenstraße 8) statt. 

Zwei Milliarden Menschen auf der Welt litten an Mangelernährung, sagte Präsidentin Cornelia Füllkrug-Weitzel im Vorfeld der Aktion. Die Betroffenen nähmen lediglich Sättigungsmahlzeiten und zu wenig Vitamine und Nährstoffe zu sich.

Füllkrug-Weitzel: "Mangelernährung ist auch eine Fluchtursache"

"Einseitige Ernährung ohne Gemüse, Obst und tierische Nahrungsmittel führt auf längere Sicht zu bleibenden gesundheitlichen Schäden", mahnte Füllkrug-Weitzel. Kinder könnten diesen Rückstand nie mehr ganz aufholen. Mangelernährung sei auch eine Fluchtursache. "Wer jammert, nicht immer mehr Flüchtlinge hier satt machen zu können, sollte alles daran setzen, dass sie in ihrer Heimat genug Chancen haben, sich ausreichend und gut zu ernähren." Die kirchliche Hilfsorganisation fördere deshalb den Erhalt und die Wiederbelebung traditioneller und nährstoffreicher Kulturpflanzen.

Der zentrale Eröffnungsgottesdienst wird am 29. November in der Marktkirche in Hannover gefeiert. Die Predigt hält der hannoversche Landesbischof Ralf Meister. "Wir sind noch weit entfernt von der Welt, die Gott gewollt hat", unterstrich der Bischof: "Von einer Welt, in der Gerechtigkeit, Frieden und Solidarität herrscht." Daran erinnere die Eröffnungder Aktion jedes Jahr in der Adventszeit.

Gottesdienst live in der ARD

Projektpartnerin der neuen Spendenkampagne ist die indische Wissenschaftlerin und Umweltaktivistin Vandana Shiva, Trägerin des alternativen Nobelpreises. Sie wird ebenso wie Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) zu dem Gottesdienst erwartet, den die ARD live überträgt. Shiva hat in Nordindien vor drei Jahrzehnten begonnen, traditionelles Saatgut zu sammeln und mit anderen zu teilen. Es ist ein Projekt, das Schule machte.

Kleinbauern bräuchten freien Zugang zu traditionellem Saatgut, sagte Füllkrug-Weitzel. Dem stünden aber die Interessen großer internationalagierender Agrarkonzerne wie Monsanto, Dupont und Syngenta entgegen, kritisierte sie. "Die internationale Agrarindustrie versucht seit längerem und zunehmend erfolgreich, den Saatgutmarkt zu kommerzialisieren." Damit wäre die Vielfaltder lokalen und regionalen Saaten bedroht.

Ernährung auch hierzulande kritisch betrachten

"Brot für die Welt" bemüht sich nach den Worten des niedersächsischen Diakonie-Chefs Christoph Künkel darum, Menschen für die weltweiten Zusammenhänge zu sensibilisieren. Mit der aktuellen Aktion sollten dabei in Deutschland die Kindertagesstätten einbezogen werden. "Gesunde Ernährung ist ein Menschenrecht", betonte der Vorstandssprecher der Diakonie. "Das gilt natürlich auch hier bei uns." Deutschlandweit besuchten 1,8 Millionen Kinder eine Tagesstätte. Auch von ihnen seien manche mangelernährt. Den Kindern zu vermitteln, dass Essen mehr sein könne als Spaghetti und Hamburger, habe auch eine globale Auswirkung, etwa wenn damit der Fleischverzehr in den Kitas zurückgehe.

Mit den Spenden für die Hilfsorganisation werden in mehr als 90 Ländern Projekte zur Überwindung von Hunger, Armut und Ungerechtigkeit gefördert. Im vergangenen Jahr hat Brot für die Welt in Schleswig-Holstein rund 2,22 Millionen Euro Spenden erhalten, bundesweit waren es 55,7 Millionen Euro.

Info

"Brot für die Welt" wird getragen von evangelischen Landes- und Freikirchen und ist im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung in Berlin angesiedelt. Seit 1959 bittet die Aktion in jedem Jahr zu Beginn der Adventszeit um Spendenfür Hilfsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika. Traditionell ist die Weihnachtskollekte in evangelischen Gemeinden für "Brot für die Welt" bestimmt. 

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