36. Evangelischer Kirchentag

"Wir brauchen mehr Entwicklungshilfe"

Podium mit Bundesaussenminister Sigmar Gabriel (SPD, Foto) zu dem Thema "Mehr Verantwortung fuer den Frieden - Deutsche Aussenpolitik in Zeiten des Umbruchs" am Freitag (26.05.2017)  beim evangelischen Kirchentag in Berlin. Der 36. Deutsche Evangelische Kirchentag unter der biblischen Losung "Du siehst mich" findet vom 24. bis 28. Mai in Berlin und Wittenberg statt und steht in diesem Jahr im Zeichen des 500. Reformationsjubilaeums. (Siehe epd-Bericht vom 26.05.2017)
Podium mit Bundesaussenminister Sigmar Gabriel (SPD, Foto) zu dem Thema "Mehr Verantwortung fuer den Frieden - Deutsche Aussenpolitik in Zeiten des Umbruchs" am Freitag (26.05.2017) beim evangelischen Kirchentag in Berlin. Der 36. Deutsche Evangelische Kirchentag unter der biblischen Losung "Du siehst mich" findet vom 24. bis 28. Mai in Berlin und Wittenberg statt und steht in diesem Jahr im Zeichen des 500. Reformationsjubilaeums. (Siehe epd-Bericht vom 26.05.2017)© epd/Thomas Lohnes

26. Mai 2017 von Lena Modrow

Auch am Freitag gab es ein breites Themenspektrum auf dem Kirchentag in Berlin: Vizekanzler Sigmar Gabriel sprach über Krieg und Frieden. In der schleswig-holsteinischen Landesvertretung diskutierten Bischof Gothart Magaard und Präses Andreas Tietze mit Jugendlichen über den Klimaschutz. Und auf einer Podiumsdiskussion analysierte Bischof Andreas von Maltzahn, wie sich Gottesdienste verändert haben.

"Am Vormittag den Frieden feiern und am Nachmittag das Wort "Abrüstung" nicht zu erwähnen – das geht nicht", sagte Gabriel in Anspielung auf Bundeskanzlerin Angela Merkel, die am Tag zuvor auf dem Kirchentag zusammen mit dem ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama über Frieden gesprochen hatte. "Wir sind weltweit in einer gewaltigen Aufrüstungsspirale." Gerade erst habe Donald Trump einen Waffendeal mit Saudi-Arabien beschlossen. "Was für ein verheerendes Signal: Nicht ein Angebot zur Abrüstung machen, sondern zur massiven Aufrüstung", so der Politiker.

Laut Gabriel lebt man derzeit in schwierigen Zeiten. "Dabei erleben wir, wenn wir in die Krisensituationen dieser Welt fahren, dass die Leute sagen: Waffen schaffen keinen Frieden", so der Vize-Kanzler weiter. "Deshalb: Es kann keinen Frieden nur durch Militär geben, wir brauchen mehr Entwicklungshilfe. Das Problem ist, dass keiner darüber redet - außer auf dem Kirchentag."

Die evangelische Jugend ist "Klar zur Wende"

In der Landesvertretung Schleswig-Holstein wurde derweil auch über den Klimaschutz gesprochen. Bischof Gothart Magaard (Schleswig und Holstein) und Präses Dr. Andreas Tietze disktutierten mit Jugendliche über das Konzept „Klar zur Wende“. Die evangelische Jugend Schleswig Holstein engagiert sich damit seit sechs Jahren. Bei der Aktion „Klimasail“ haben bisher 3000 Jugendliche die Ostsee an Bord eines traditionellen Segelschiffes erforscht und ihren eigenen Lebensstil überprüft. Bis nach Norwegen und zum Jostedaalsgletscher führen die Klimaexkursionen.

Auf der Jugendklimakonferenz setzen sich alle zwei Jahre junge Menschen politisch ein für eine klimafreundliche Zukunft. Die nächste Jugendklimakonferenz, zu der 120 Teilnehmer erwartet werden, findet am 3. Oktober auf dem Segelschiff "Passat" in Lübeck-Travemünde statt.

Was für einen Gottesdienst wollen die Menschen?

Zu einem ganz anderen Thema sprach Bischof Andreas von Maltzahn (Schwerin) auf der Podiumsdiskussion "Weiße Flecken oder: Was wächst nach dem Ende der Volkskirche?“. Dabei ging es zunächst um Statistik: Im Vergleich zu 2015 wurden 2016 in den 251 mecklenburgischen Kirchengemeinden "rund 1.250 Gottesdienste weniger gefeiert, aber die Zahl der Teilnehmenden stieg sogar um gut 6.000", stellte der Bischof dar.
Er analysierte: Während oft nur wenige Menschen den klassischen Sonntagsgottesdienst besuchten, würden Gottesdienste zu unterschiedlichsten Höhepunkten öfter angeboten und gut besucht. Das gelte etwa für Gottesdienste zu Jubiläen großer diakonischer Einrichtungen, zu Dorffesten oder für besondere Zielgruppen wie etwa Hubertusmessen (für Jäger) und Floriansmessen (für Freiwillige Feuerwehren). Sogar einen Traktorengottesdienst habe es gegeben. Zunehmend beliebt seien auch Gottesdienste an besonderen Orten wie Seebrücken oder Privatgärten.
Gute Erfahrungen gibt es laut Maltzahn es in Mecklenburg darüber hinaus mit Andachten, in denen meditative Elemente und Symbolhandlungen an die Stelle der Predigt treten. "Es ist wichtig, dass Schwerpunkte bei Gottesdiensten gesetzt, eine kreative Atmosphäre gefördert und die Suche nach neuen Gottesdienstformen unterstützt wird", stellte der Bischof heraus.

Gruß von der "Flusi"

Schließlich konnte vom "Kirchentag auf dem Weg" noch eine gute Botschaft an die Hamburger gesendet werden: Ihre Flussschifferkirche, liebevoll "Flusi" genannt, konnte nach anfänglichen Startschwierigkeiten gut in Magdeburg andocken.

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