Neujahrsbotschaft - Präses der Landessynode

"Wir müssen den Menschen bei uns eine Heimat geben"

© asli barcin / iStockphoto

30. Dezember 2012 von Doreen Gliemann

Liebe Leserinnen und Leser! "Wir haben hier keine bleibende Stadt. Sondern die zukünftige suchen wir", so lautet die Jahreslosung für das neue Jahr. Die Worte aus dem Hebräerbrief sind Worte der Sehnsucht, auch für viele Menschen, die 2013 nach einer neuen Heimat suchen.

Schon Israel war das wandernde Gottesvolk. Nach vierzig Jahren Wanderung durch die Wüste kam es endlich im gelobten Land an, dem Land, in dem Milch und Honig fließen. Doch dieses Glück dauerte nur wenige Jahrhunderte, es folgte für das Volk Gottes Verschleppung und Exil und dieses Schicksal wiederholte sich wieder und wieder, so entstand die Sehnsucht nach einer zukünftigen Stadt.

Deutschland wird auch 2013 trotz aller Krisen ein reiches und vor allem friedliches Land sein. Darüber dürfen wir, die hier eine Heimat haben dankbar sein. Über Deutschland hinaus sind in großen Teilen Europas Frieden, Freiheit und Sicherheit seit mehr als 60 Jahren für uns selbstverständlich geworden. Die Europäische Union hat für diese einmalige historische Leistung 2012 den Friedensnobelpreis bekommen.

Wir dürfen dabei aber nicht vergessen, dass dieser Frieden auch 2013 nur innerhalb unserer Grenzen gilt. An den Außengrenzen der Europäischen Union schreien, weinen und hoffen Menschen auf ein besseres Leben in unseren Städten. Sie haben in ihren Heimatländern keine bleibende Stadt, sondern suchen die zukünftige. Doch statt sie hereinzulassen, weisen wir sie ab, schlimmer noch, sie kommen für ihre Sehnsucht nach einer besseren Heimat ums Leben.

Dieses Sterben an unseren Außengrenzen muss endlich aufhören!

Wir müssen den Menschen hier bei uns eine Heimat geben. Wir brauchen in Europa endlich eine Willkommenspolitik und keine Abweisungspolitik. 2013 muss ein Jahr der Gerechtigkeit für Heimatlose und Flüchtlinge werden, ein Jahr in dem die Menschenrechte geschützt werden und ein Jahr in dem das Flüchtlingsdrama an unseren Außengrenzen endlich zur Geschichte gehört. „Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen“, dieses Jesu Wort muss Auftrag und Ziel der EU Politik 2013 sein, denn der Friedensnobelpreis verpflichtet.

An Pfingsttag 2012 kamen in Ratzeburg Schwestern und Brüder aus Ost und West, aus Dörfern und Städten, von der Küste und den Inseln zusammen und feierten die Gründung der Nordkirche. Die Nordkirche wird auch 2013 als Institution mit ihren vielfältigen Formen im Gottesdienst, mit Aktionen auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hamburg nah an die Nöte der Flüchtlinge und Fremden heranrücken und ihnen Heimat und Seelsorge geben. Abschottung, Abgrenzung und Verteidigung unserer Pfründe haben keinen Platz in einer zukünftigen Stadt.

Ich wünsche Ihnen ein friedliches und gesegnetes Neues Jahr 2013!

Dr. Andreas Tietze
Präses der Landessynode

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