Kirche und Zivilgesellschaft engagieren sich gemeinsam für Integration

Landesbischof im kirchlichen „Haus der Begegnung M41“ in Parchim

Die elfjährige Sabiha, die 2016 mit ihren Eltern auf der Flucht aus Syrien nach Mecklenburg kam, erläutert Landesbischof Gerhard Ulrich ein selbstgemaltes Bild. Es erzählt von den Stationen ihrer Flucht, von Ängsten, Hoffnungen und Träumen des Mädchens
Die elfjährige Sabiha, die 2016 mit ihren Eltern auf der Flucht aus Syrien nach Mecklenburg kam, erläutert Landesbischof Gerhard Ulrich ein selbstgemaltes Bild. Es erzählt von den Stationen ihrer Flucht, von Ängsten, Hoffnungen und Träumen des Mädchens© Nordkirche/Stefan Döbler

23. Mai 2017 von Maren Warnecke

Parchim. „Flucht und Migration verändern unser Land. Als Christinnen und Christen können wir diese Veränderungen aktiv mitgestalten“, ermutigte Gerhard Ulrich, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), heute (23. Mai) in Parchim. Ulrich hatte den „Tag des Miteinanders“ besucht, zu dem die Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinden Parchim St. Marien und Damm in ihr Projekt „M41 – Haus der Begegnung“ eingeladen hatten. Im alten Pfarrhaus an der Mühlenstraße 41 setzen sich Einheimische und Geflüchtete gemeinsam für Integration und Teilhabe vor Ort ein. „Sie haben hier einen lebendigen Ort der Begegnung geschaffen“, würdigte der Landesbischof das Engagement von Haupt- und Ehrenamtlichen.

Für diesen Einsatz im Bereich Flüchtlingsarbeit und Integration war das Projekt Anfang März mit dem „Nordstern“, dem 2017 erstmals verliehenen Preis der Landessynode der Nordkirche, ausgezeichnet worden. „Ihre Arbeit zeigt beispielhaft, wie Kirche und Zivilgesellschaft gemeinsam diese Menschen, die oft Furchtbares erlebt haben, als Mitbürgerinnen und Mitbürger willkommen heißen können. Ermutigt von der biblischen Weisung: ,Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken. Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst‘“, so Ulrich weiter. Das „M41“ gehört zum Netzwerk für Flüchtlinge in Parchim.

Anerkennung ermutigt Ehrenamtliche in ihrem Engagement

Pastorin Jessica Warnke-Stockmann freute sich über den Besuch von Landesbischof Ulrich. Für Ehrenamtliche in den Gemeinden sei es wichtig, dass ihr Einsatz Wertschätzung erfährt. „Es ist schön, gesehen zu werden in dem, was man tut. Und es ist gut, wenn wir trotz der Größe der Nordkirche voneinander wissen – gerade dann, wenn etwas gelingt. Das ermutigt weiterzumachen.“

Gemeinsam mit Geflüchteten, Haupt- und Ehrenamtlichen sowie weiteren Gästen gestaltete Landesbischof Ulrich ein Bild, zu dem die Studentin Natalie Röder die Idee
eingebracht hatte. Dazu wurde auf mehreren Leinwänden das Wort „Frieden“ in unterschiedlichen Sprachen gezeichnet. „Frieden zwischen Menschen, Religionen, Kulturen, sozialer Frieden in unserer Stadt: Dafür engagieren wir uns gemeinsam mit vielen anderen in Parchim“, erklärte Gemeindepädagoge Robert Stenzel. „Ob beim Deutschunterricht, beim gemeinsamen Kochen oder im interkulturellen Mädchentreff – immer geht es bei uns um echte Begegnungen, die für wahren Frieden nötig sind.“ Die Leinwände werden im „Haus der Begegnung“ einen dauerhaften Platz finden, kündigte Stenzel an.

Austausch über die Situation der Geflüchteten in Parchim

„Das Land, das meine Heimat war“ – so war ein Bildervortrag überschrieben, in dem der Syrer Firas Moharam das Land, aus dem er fliehen musste, vorstellte. Im Anschluss gab es die Gelegenheit zum Austausch, auch über die Situation der Geflüchteten in Parchim. Der Verein Netzwerk für Flüchtlinge, Demokratie und Toleranz e.V. sowie die Kontakt- und Informationsstelle für freiwilliges Engagement stellten mit Infoständen ihre Arbeit und Beteiligungsmöglichkeiten für Interessierte in Parchim vor.

Der „Tag des Miteinanders“ wurde gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“.

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