Engagement von Bürger- und Christengemeinde: „Ein Licht für diese Region“

Landesbischof Ulrich bei Adventsmarkt im vorpommerschen Penkun

© Nordkirche/Döbler

04. Dezember 2016 von Stefan Döbler

Penkun/Schwerin. Als ein „Licht für diese Region“ hat Gerhard Ulrich, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), heute (4. Dezember) das gemeinsame Engagement von Bürger- und Christengemeinde im vorpommerschen Penkun gewürdigt.

Ein Beispiel dafür sei der traditionelle Adventsmarkt, sagte Ulrich in seiner Predigt zum Festgottesdienst in der Penkuner Stadtkirche.

„Überall da, wo wir sorgen für die bei uns, die sich abgehängt fühlen, die verzweifelt sind und darum wütend werden, überall da, wo wir auch Gastfreundschaft wagen, wo wir teilen miteinander, was wir zum Leben haben – überall da tut sich Verschlossenes auf“, betonte der Landesbischof. Zugleich wies er auf niedrige Löhne und eine schwindende gesellschaftliche Daseinsvorsorge in der Region hin. Kleine, schwache, hochverschuldete Kommunen könnten eine Trendwende allein nicht schaffen. Angesichts dessen würden „Hinhören und echte Nähe“ gebraucht, so Ulrich.

Versöhnung zwischen Deutschen und Polen ist ein Geschenk

Auch auf die jüngere Geschichte der Nachbarländer Deutschland und Polen ging der Landesbischof ein: „Dass die Grenze durchlässig ist nach all der Gewalt, der Schuld, die Nazi-Deutschland auf sich geladen hat und die zu unserem Gepäck gehört, ist Versöhnung – ein Geschenk.“ Trotz mancher Alltagsprobleme liege in der Offenheit ebenso Kraft wie „im Einstehen für das, was uns unverwechselbar macht, auch für diese wunderschöne Region“, sagte Ulrich und fügte hinzu: „Hier tut man etwas, um eine einladende Stadt zu sein.“

Der Landesbischof rief dazu auf, für Versöhnung einzutreten, Unrecht und Leid nicht zu vergessen und Menschen Schutz zu geben „vor dem immer wieder neu aufstehenden Bösen, dem Terror und dem Genozid“, wie sie gegenwärtig auch in Syrien und im Nordirak herrschten. Die Botschaft im Advent laute: „Was verschlossen scheint, muss nicht verschlossen bleiben. Gott lässt uns dahinter schauen. Er lässt uns sehen, was offenbar wird: seinen Frieden, seine Gerechtigkeit, seine Menschlichkeit.“

Zum dritten Mal lädt die Kirchengemeinde Penkun seit Freitag (2. Dezember) zum traditionellen Adventsmarkt an der Stadtkirche ein, zu dem man in den vergangenen Jahren bis zu 1.500 Besucher begrüßte. Künstler und Ensembles aus der Region und dem Nachbarland gestalten das diesjährige Programm des Penkuner Adventsmarktes, unter ihnen das „Ensemble für Alte Musik“ aus Stettin (Szczecin).

Pastor Riedel: „Engagement für Adventsmarkt macht Menschen Mut“

„Der Adventsmarkt ist ein Ort der Begegnung und Kommunikation“, sagt der Penkuner Pastor Bernhard Riedel. „Hier kommen Menschen miteinander ins Gespräch, Einheimische und zugezogene polnische Nachbarn, Gäste aus Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg, von jenseits der Oder, aus Stettin oder Greifenhagen. Gemeinsam erleben sie hier auch Konzerte mit deutschen und polnischen Chören.“

Mit dem Adventsmarkt wolle die Kirchengemeinde die Menschen in einer Region, die mit vielen Problemen zu kämpfen habe, auch ermutigen, so Pastor Riedel: „Jeder Mensch ist wichtig und wird gebraucht! Viele helfen ehrenamtlich beim Adventsmarkt mit. Manche von ihnen haben es vielleicht im Moment gerade nicht so leicht. Das Engagement hier kann wieder Mut machen, nach vorn zu blicken und nicht aufzugeben.“ Riedel hofft auch, dass sich am Rande des Adventsmarktes manche neue Chance eröffnet: „Im Advent, kurz vor Weihnachten kommen viele Menschen hierher, die vielleicht sonst eher für sich sind. In dieser Zeit redet man anders miteinander als in anderen Jahreszeiten. Da ergibt dann im Gespräch vielleicht eins das andere, so etwas wie Vernetzung zwischen den Menschen kann entstehen.“

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