Landestheater inszeniert „Jedermann“ als Beitrag zum Reformationsjubiläum

Landesbischof Ulrich hält am 29. März eine Theaterpredigt in Neustrelitz

Das Borwinheim in Neustrelitz
Das Borwinheim in Neustrelitz© ELKM

24. März 2017 von Stefan Döbler

Schwerin/Neustrelitz. Gerhard Ulrich, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), wird erstmals eine Theaterpredigt in Neustrelitz halten. Im Mittelpunkt der Predigt im Rahmen einer Soiree am Mittwoch, 29. März 2017, ab 19 Uhr im Borwinheim wird das Theaterstück „Jedermann. Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ von Hugo von Hofmannsthal stehen.

Schauspielerinnen und Schauspieler werden dazu Szenen aus dem Stück spielen. Die Inszenierung der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg / Neustrelitz, zu der auch das Landestheater Neustrelitz gehört, entsteht als Beitrag zum Reformationsjubiläum 2017. Premiere ist am Samstag, 8. April 2017, um 19.30 Uhr in der Stadtkirche Neustrelitz.

In dem 1911 in einer Inszenierung von Max Reinhardt in Berlin uraufgeführten Stück beauftragt Gott den Tod, Jedermann dessen baldiges Sterben anzukündigen. Dieser führt ein Leben in Reichtum und ohne Gottvertrauen. Er plant gerade, ein Grundstück zu kaufen, um dort für seine Geliebte einen Lustgarten anzulegen. Seinem armen Nachbarn verweigert er dagegen ein Almosen und den Schuldknecht lässt er in den Schuldturm werfen. Selbst seine alte Mutter, die ihn anfleht, gottesfürchtiger zu leben, beachtet er nicht. Bei einem großen Gelage taucht der Tod auf, um ihn mitzunehmen. Jedermann bittet um Aufschub, um jemanden zu finden, der ihm auf dem Weg vor den Schöpfer beistehen möge – doch niemand will ihn begleiten.

Hugo von Hofmannsthal bearbeitete für das Stück ein spätmittelalterliches Mysterienspiel und griff dazu auf einen englischen Text von 1509 sowie die Fassung von Hans Sachs aus dem Jahr 1549 zurück. Den Stoff sah Hofmannsthal als „zeitlos und allgemeingültig“ an, heißt es in der Ankündigung des Theaters. Seit 1920 wird es alljährlich bei den von Reinhardt und Hofmannsthal begründeten „Salzburger Festspielen“ aufgeführt. Ab April wird es in Neustrelitz und einigen umliegenden Kirchen zu erleben sein (<link http: www.theater-und-orchester.de>www.theater-und-orchester.de).

Der Eintritt zur Theaterpredigt ist frei.

Hintergrund:

Seit zwei Jahren widmet sich Landesbischof Ulrich unter dem Motto „Predigt am anderen Ort“ in besonderer Weise dem Dialog von Kirche und Bühne. Seine Theaterpredigten sind theologische Kommentare zu einer aktuellen Bühneninszenierung. Das Theaterstück bildet dabei den inhaltlichen Hintergrund, um über Lebensfragen und aktuelle Themen sowie Erfahrungen mit Bibel und Glauben in den Dialog zu treten. Dabei öffnen sich ungewohnte Zugänge zu biblischen Inhalten und Glauben ebenso wie zu Literatur und Theater.

„Theater und Kirche führen in Bewegung, in Veränderung, und dabei geht es um nichts Geringeres als um die Wende vom Tod zum Leben“, so Ulrich. „‚Die heutige Welt ist den heutigen Menschen nur beschreibbar, wenn sie als eine veränderbare Welt beschrieben wird‘ – Dieses Postulat Brechts gilt auch für meine Identität als Theologe. Auch im darstellenden Handeln der Kirche, ja, im Glauben selbst geht es um die Konfrontation des Menschen mit der Realität der Welt und mit der Realität Gottes.“

Der in Hamburg geborene Gerhard Ulrich studierte zunächst Germanistik, Theaterwissenschaften und Schauspielkunst, bevor er 1974 zum Studium der Evangelischen Theologie wechselte. 2013 wurde er von der Landessynode der Nordkirche zum Landesbischof gewählt. Seine Predigtstätten sind die Dome zu Schwerin und Lübeck. Ulrich ist zugleich Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands.

Borwinheim Neustrelitz:

Das 1910 eingeweihte Borwinheim in Neustrelitz geht auf die von Elisabeth, Großherzogin von Mecklenburg Strelitz und Prinzessin von Anhalt, zum Gedächtnis ihres zwei Jahre zuvor verstorbenen Sohnes begründete „Herzog Carl Borwin Gedächtnisheim“-Stiftung zurück. Es wurde dem „Dienst der christlichen Liebestätigkeit im Lande Mecklenburg-Strelitz und der evangelischen Landeskirche, sowie auch der evangelisch-lutherischen Gemeinde Neustrelitz“ gewidmet (<link http: www.borwinstiftung.de>www.borwinstiftung.de). Mehrere Einrichtungen für Kinder, darunter Waisenstation, Krippe und Kinderhort, waren hier untergebracht. Heute dient es dem Leben der evangelischen Stadtkirchengemeinde und beherbergt zudem vielfältige soziale Dienste der Diakonie wie die Frühförderung, Beratungsstellen, Obdachlosenarbeit, offene Kinderarbeit und die Neustrelitzer Tafel e.V.

 

Gerhard Ulrich ist Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) und Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD).

www.nordkirche.de
www.velkd.de

Pressefotos: <link http: www.nordkirche.de pressestelle foto-portal.html>www.nordkirche.de/pressestelle/foto-portal

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