Hintergrund: "Kirchenasyl" und "Humanitäre Nothilfe"
04. Juni 2013
Hamburg. "Kirchenasyl" ist eine Zuflucht für Menschen, denen durch Abschiebung Gefahren für Leib, Leben und Freiheit drohen. Die Kirchen und ihre Gemeinden sehen in ihm einen letzten, legitimen Versuch, Flüchtlingen durch zeitlich befristete Aufnahme die Möglichkeit für eine erneute, sorgfältige Überprüfung ihres staatlich garantierten Schutzanspruchs zu verschaffen.
In der Regel sind die Namen von Flüchtlingen in einem Kirchenasyl den Behörden bekannt, die Adresse des Asyl-Ortes kann daher auch dem amtlichen Schriftverkehr dienen.
"Humanitäre Nothilfe" gilt der Grundversorgung von Menschen, lange vor und völlig unabhängig von jedem Asylverfahren. Auch die Namen von Betroffenen müssen nicht bekannt sein - wie jetzt im Fall der Libyen-Flüchtlinge in Hamburg. Daher ist die Aufnahme der rund 60 Afrikaner in der St. Pauli-Kirche derzeit kein Kirchenasyl.